Um den Bürgerantrag von Detlef Damen zum geplanten Konverter, der möglicherweise in Altendorf-Ulfkotte für die Windstrom-Trasse „Korridor B“ gebaut werden könnte, soll es am Mittwoch (22.11.) im Haupt- und Finanzausschuss gehen. Altendorfer Bürger wollen diese Gelegenheit nutzen, um vor der Sitzung im Rathaus auf die drei umstrittenen Großprojekte (Konverter, BP-Norderweiterung und Deponie auf der Hürfeld-Halde) aufmerksam zu machen.
Klaus Wagner und Johannes Kloer von der Bürgerinitiative zum Schutz vor Bergbau- und Umweltschäden (BISBU) haben sich indes hilfesuchend an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Grüne) gewandt. Gleichzeitig wurde das Schreiben an die Landesregierung und die Fraktionen des Landtags geschickt. „Dann kann hinterher keiner sagen, er hätte nichts gewusst“, so Vereinsgründer Klaus Wagner.
„Kalte Enteignung“
Kritisiert werden im Schreiben die geplanten Trassen für Strom, Gas und Wasserstoff, die häufig landwirtschaftliche Flächen in Dorsten diagonal durchschneiden würden und Landwirte erheblich einschränkten. Die „Grüne Transformation“ sorge bei ihnen für Wut, „auch weil hier eine ‚kalte‘ Enteignung stattfindet“.
Der geplante Konverter, der rund 400 Meter vom Altendorfer Ortskern entfernt gebaut werden könnte, entwerte Immobilien im Umfeld, so die BISBU, die auch auf Entwässerungs- und Bergbauprobleme verweist. Zudem stünde bei Uniper auf dem Kraftwerksgelände eine geeignete Fläche zur Verfügung. „Die Bürger und Bürgerinnen vor Ort haben es einfach satt, ständig zum Prügelknaben der Nation zu werden.“
„Praxisferne Politik“
Zur geplanten BP-Norderweiterung und Pyrolyseanlage schreibt die BISBU mit einem Schuss Sarkasmus, dass die Belastungen dadurch „noch weiter gesteigert werden, um vermutlich die Belastungsgrenzen der betroffenen Bürgerinnen und Bürger abschließend zu testen“. Die BISBU warnt Robert Habeck: „Mit einer derartigen, vollkommen praxisfernen Politik erreichen Sie nicht wie zwingend erforderlich die Bürgerinnen und Bürger, sondern Sie treiben diese vermutlich eher in die Radikalität.“
In ähnlicher Weise äußert sich auch der Verein „Altendorf trifft sich“ in einer Pressemitteilung klar gegen die drei Großprojekte im Ortsteil, da sie „den Fortbestand der dörflichen Struktur und das kinderfreundliche Umfeld signifikant gefährden“. Statt einer landwirtschaftlichen Fläche solle für den Konverter das Gelände des Steinkohlekraftwerks Uniper genutzt werden.
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