Umstrittener Konverter-Standort in Dorsten Ministerin Mona Neubaur äußert sich zu Uniper

Konverter-Standort: Ministerin äußert sich zu Uniper
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Die Stadt Dorsten und der Übertragungsnetzbetreiber Amprion würden begrüßen, wenn der Konverter für die Windstromtrasse „Korridor B“ auf einer Uniper-Fläche in Gelsenkirchen gebaut werden könnte. Das wurde erneut bei einer Bürgerversammlung in Altendorf-Ulfkotte am Donnerstag (19. Oktober) deutlich.

Uniper lehnt dies ab, was immer wahrscheinlicher werden lässt, dass der Konverter am Ende auf einer Fläche 400 Meter östlich des Altendorfer Ortskerns gebaut werden könnte. Zum Ärger vieler Altendorfer, die ebenfalls auf die Uniper-Flächen verweisen. Auch Bernd Schwane (CDU) hatte das Verhalten Unipers in der Frage in einer Sitzung der Ratskommission unmissverständlich kritisiert.

Bürgermeister Tobias Stockhoff sagte in der Versammlung, dass er Wirtschaftsministerin Mona Neubaur mittlerweile zweimal angeschrieben und um Vermittlung in dieser Angelegenheit gebeten habe. Zumal der Stadtteil Altendorf-Ulfkotte durch weitere Großprojekte in den kommenden Jahren zusätzlich belastet werden soll. Und Uniper bekanntlich durch Steuergelder gestützt werden musste. Bislang habe es auf seine Anfrage keine Antwort gegeben, so der Bürgermeister bei der Versammlung.

„Möglichst konfliktarm“

Die Redaktion der Dorstener Zeitung bat das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) dazu um eine Stellungnahme. Gab es Vermittlungsversuche des Ministeriums oder der Ministerin in dieser Angelegenheit?

„Das MWIKE hat mehrere Gespräche mit Amprion und Uniper geführt und unterstützt die Suche nach einem möglichst konfliktarmen Standort für den Konverter. Vorhandene Kraftwerksstandorte für diesen Zweck zu nutzen, ist bei passenden Rahmenbedingungen eine sinnvolle Möglichkeit. Die Verfügbarkeit der Uniper-Fläche ist derzeit noch nicht abschließend geklärt“, so ein Sprecher.

Weitere Gespräche

Die Verfügbarkeit der Fläche sei „zum einen abhängig von der weiteren Betriebsdauer des Kraftwerks, die an die Entscheidung der Bundesnetzagentur über die Systemrelevanz gebunden ist. Zum anderen sind Nachnutzungspläne seitens Uniper zu beachten, die maßgeblich von der Kraftwerksstrategie des Bundes abhängen“, so der Sprecher.

Mona Neubaur antwortete am 26. Oktober auf Stockhoffs Anfrage: „Die Bedenken der Anwohner nehme ich ernst.“ Das Vorhaben „Korridor B“ sei von „überragendem öffentlichen Interesse und im Interesse der öffentlichen Sicherheit erforderlich“.

Konverter auf „grüner Wiese“

Sieht das Ministerium überhaupt noch die Chance, den Konverter „auf der grünen Wiese“ zu verhindern? „Für die erfolgreiche Transformation der Energieversorgung in NRW ist es unerlässlich, dass die Abschaltung alter konventioneller Kraftwerke mit dem Anschluss neuer Energieerzeugung und dem Herantransport entsprechender Strommengen einhergeht“, so der Sprecher des Ministeriums.

Mona Neubaur: „Ich setze mich grundsätzlich dafür ein, dass die Konverter auf bereits vorhandenen Kraftwerksflächen realisiert werden können. Dies wird aber wohl leider nicht überall möglich sein. Die Gespräche werde ich in diesem Sinne führen und wo möglich auf eine Nutzung der Kraftwerksfläche hinwirken.“

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Gesundheitsschutz

Die Ministerin weiter: „Sollte dies nicht möglich sein, werde ich mich für eine möglichst verträgliche Umsetzung einsetzen.“ Der Gesundheitsschutz werde im weiteren Verfahren „umfangreich berücksichtigt“, verspricht Neubaur.