
Britta Hofmeister und Andreas Werner aus Dorsten sind seit über einem Jahr stolze Besitzer eines Wohnaufliegers. © Manuela Hollstegge
Dorstener erobern mit neun Meter langem Wohnauflieger die Welt
Camping
Britta Hofmeister und Andreas Werner aus Dorsten lieben das Campen. Als ihnen Wohnwagen und Wohnmobil zu klein wurden, stiegen sie vor über einem Jahr auf einen Wohnauflieger um.
Auf der kleinen Wohnstraße in Dorsten fällt er auf - der Wohnauflieger von Zahnärztin Britta Hofmeister und Psychiater Andreas Werner. Noch ist er nicht startklar - doch bald wollen die beiden Dorstener erneut mit ihm auf große Tour gehen.
„Wir wissen dieses Mal nicht genau, wohin wir fahren werden. Vielleicht nach Österreich oder Kroatien oder doch noch einmal nach Frankreich. Wir lassen uns einfach treiben und nutzen Apps wie ‚Landvergnügen‘, um spontan irgendwo zu bleiben“, erzählt Britta Hofmeister. Seit April 2021 können sie den neun Meter langen Wohnauflieger ihr Eigen nennen, der dank herausfahrbarem Wohnraum (Slide-Out) den beiden und Hund Toni jede Menge Platz bietet.
So viel Luxus gab es nicht immer
„Das ist sozusagen meine persönliche End-Entwicklung, was das Campen angeht“, sagt der 62-jährige Andreas Werner. Denn so viel Luxus hatte er nicht immer. Vom Passat Kombi, über einen Bulli, einen umgebauten Postlaster bis hin zu Wohnmobil und Wohnwagen - der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie hat schon in vielen Gefährten übernachtet.
Seit zehn Jahren sind er und die 58-jährige Britta Hofmeister ein Paar. „Er hat mich quasi zum Campen gebracht. Ich war zwar ganz früher mal mit Zelt und Motorrad unterwegs, ansonsten aber eher in Ferienwohnungen“, erzählt sie.

Der Wohnraum von Britta Hofmachers und Andreas Werners Wohnauflieger kann durch Slide-Outs im Stand vergrößert werden. © Manuela Hollstegge
Nach gemeinsamen Urlauben in Wohnwagen und Wohnmobil sahen sie den Wohnauflieger auf einer Messe. „Ich war sofort begeistert. Die Höhe von 2,20 Meter ist der Wahnsinn und zudem hat man drinnen einfach sehr viel Platz. Trotzdem ist das Ding kein Monster - man kommt eigentlich überall hin“, erläutert Andreas Werner die Vorteile des Aufliegers.
Fußbodenheizung und Backofen
Für ihn und Britta Hofmeister auch wichtig: Es gibt eine Außendusche, zwei Fernseher und eine Fußbodenheizung. Die 58-Jährige liebt außerdem ihre große Küche mit großer Arbeitsfläche, Backofen, Pizzastein und viel Stauraum. Ohne Extras ist so ein Auflieger ab 90.000 Euro zu bekommen.

Britta Hofmeister liebt vor allem ihre geräumige Küche. © Manuela Hollstegge
In den letzten Wochen sind die beiden Dorstener öfter auf ihr ungewöhnliches Urlaubsgefährt angesprochen worden. Die beiden waren nämlich Teil der WDR-Dokumentation „Wir werden Camper“ und wurden mehrere Tage mit der Kamera bei einer Tour durch Frankreich begleitet.
„Das war schon ein Erlebnis und auch ein Abenteuer“, sagen beide. Bei dieser Tour, aber auch bei allen anderen Urlauben, zieht es sie selten in die großen Touristen-Orte. Britta Hofmeister und Andreas Werner lieben es ruhig. „Viel Natur, wenig Menschen“ - lautet die Devise. So standen sie unter anderem bereits auf einer Obstwiese bei Karlsruhe oder einer Straußenfarm in Frankreich.
Ankoppeln musste geübt werden
Meistens mit dabei: E-Bikes, Motorräder und SUP-Board. Das alles passt auf beziehungsweise an den Wohnauflieger, der von einem Pickup-Truck gezogen wird. Im Winter geht es mit ihm für die beiden zum Skifahren. Inzwischen hat Andreas Werner das Ankoppeln des Aufliegers gut drauf - das Fahren war hingegen nie ein Problem. „Der fährt sich viel angenehmer als ein Wohnwagen - einfach wie ein zusammenhängender Truck, zudem bremst er elektronisch für sich alleine“, so Werner.
Traumziele, die sie gerne einmal mit ihrem insgesamt 13 Meter langen Gespann bereisen wollen, sind die Atlantikküste von Portugal, Südengland und die Bretagne, aber auch Schweden und Norwegen.
„Das Schöne an dieser Art, Urlaub zu machen, ist einfach, dass man seinen eigenen Haushalt immer dabei hat. Wird das Wetter schlecht, fährt man einfach weiter“, schwärmt die Zahnärztin. Die Freude auf die nächste große Fahrt ist jedenfalls groß.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.
