In der Nacht zu Samstag (6. Januar) randalierte der 52-Jährige an der Pestalozzistraße auf der Hardt. „Er hat versucht, in ein Haus einzubrechen“, so Polizeisprecherin Corinna Kutschke auf Nachfrage. „Er wollte die Tür eintreten.“ Laut Augenzeugen soll der Mann dabei geschrien und lautstark geschimpft haben.
Laut Einsatzbericht war es 4.45 Uhr, als die Polizei eingriff. „Es gab keinen Hinweis auf Straftaten“, so Corinna Kutschke. Doch der Mann sei der Polizei bekannt.
Mann in Klinik gebracht
Laut eines anonymen Hinweisgebers, der sich an die Dorstener Zeitung wandte, soll der 52-jährige Mann sogar mit einer Mülltonne versucht haben, eine Haustür einzuwerfen. Mehrere Polizisten hätten den Mann beruhigen müssen, der daraufhin laut Corinna Kutschke zur LWL-Klinik in Herten gebracht wurde, die Menschen mit psychischen Erkrankungen hilft.
Gegen 10 Uhr am Samstagmorgen, also keine sechs Stunden später, war der 52-Jährige allerdings wieder auf der Pestalozzistraße unterwegs, wo er laut Kutschke erneut in ein Haus eindringen wollte. Laut des anonymen Hinweisgebers habe der Mann an einer Bushaltestelle randaliert, dabei gegen Mülleimer getreten.
Die Polizei griff erneut ein. Zwei Anzeigen wurden laut Corinna Kutschke geschrieben: eine wegen versuchten gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. „Er wollte Mülltonnen auf die Fahrbahn werfen.“ Die zweite Anzeige sei aufgrund einer Beleidigung erfolgt.
In Gewahrsam genommen
Die Polizeibeamten hätten dem Mann einen Platzverweis für die Pestalozzistraße erteilt. „Er hat sich nicht daran gehalten“, so Corinna Kutschke - deshalb sei der 52-Jährige von der Polizei in Gewahrsam genommen worden. Mittlerweile befinde sich der Mann aber wieder auf freiem Fuß, so Kutschke.
Aufgefallen war der 52-Jährige bereits am 22. November 2023, als er mit rutschender Jogginghose an der Pestalozzischule entlang lief, woraufhin die Polizei gerufen wurde. Der Mann sei nicht wirklich nackt gewesen, so Polizeisprecher Andreas Lesch damals. Eine rutschende Hose sei „im Bereich einer Schule nicht schön und gut“, so Lesch, aber es gebe keine Hinweise auf exhibitionistische oder gar sexuelle Handlungen. Und deshalb auch keine Hinweise für eine Straftat.
Seit Jahren „terrorisiert“
Doch die beiden Fälle sind laut des anonymen Hinweisgebers nur die Spitze des Eisbergs. Seitens der Polizei werde kommuniziert, dass der Mann psychisch krank sei. Anwohner fühlten sich aber seit fast drei Jahren „terrorisiert“, da der Mann teilweise sehr aggressiv sei, schreie und pöbele. „Leider kann ich diese liberale Haltung der Polizei nicht nachvollziehen - bei einem Kindergarten und einer Grundschule im Umkreis“.
Corinna Kutschke sagt: „Ich kann den Ärger verstehen.“ Doch die Polizei sei nur für „kurzfristige Maßnahmen“ zuständig. Stadtsprecher Ludger Böhne verweist hingegen auf die Zwickmühle, über die wir bereits in der vergangenen Woche in Bezug auf eine obdachlose Person berichteten. Der Verwaltung seien die Hände gebunden, wenn Hilfen nicht angenommen würden.
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