
Dorsten bekommt zwei Wasserstoffleitungen. Andre Graßmann von Open Grid Europe erläuterte zusammen mit weiteren Kollegen bei Dialogmärkten in Dorsten Einzelheiten. © Claudia Engel (A)
Dorsten wird zur „Wasserstoff-Stadt“ - Open Grid und Westnetz helfen mit
Energiewende
Open Grid Europe hat das Raumordnungsverfahren für die Wasserstoffleitungen Dorsten-Marl und Dorsten-Hamborn eröffnet. Westnetz hat untersucht, wie viel elektrische Energie Dorsten benötigt. Auch hier spielt Wasserstoff eine Rolle.
Für den Dorstener Dieter Mende, Netzwerker für das h2-Wasserstoffzentrum, sind das gute Nachrichten: „Westnetz hat untersucht, wie viel elektrische Energie ganz Dorsten braucht und die Werte jetzt ermittelt.“
Mit dieser Analyse sei klar geworden, dass elektrische Energie dazu gekauft werden muss, um die Versorgung der Dorstener Haushalte und Unternehmen zu sichern. Damit komme der Wasserstoff ins Spiel: „Er ist als Energieträger bzw. -speicher unverzichtbar“, sagt Mende. Denn schon jetzt müssten Energieversorger Windenergieanlagen herunterregeln, weil die Netze die erzeugte elektrische Energie nicht aufnehmen können. Wasserstoff sei deshalb das Gebot der Stunde.
Die Anstrengungen von Open Grid Europe, das Raumordnungsverfahren für die Wasserstoffleitungen Dorsten-Marl und Dorsten-Hamborn anzustoßen, sind deshalb ein Meilenstein auf dem Weg zum Ausbau des Wasserstoffnetzes. Auch hier spielt Dorsten eine zentrale Rolle, da die Leitungen durch Dorsten führen. Open Grid beschreibt den Stand des Verfahrens in einer aktuellen Pressemitteilung.
Antragsunterlagen liegen zur Einsicht aus
Für die Wasserstoffleitung Dorsten-Marl liegen die Antragsunterlagen von Open Grid bis zum 8. Juli in der Bibliothek des Regionalverbandes Ruhr (RVR) in Essen, Kronprinzenstraße 6, 45128 Essen, öffentlich aus. Behörden, Verbände und Organisationen, Städte und Gemeinden sowie Bürger können sich schriftlich zum Vorhaben äußern. Das gilt auch für die Wasserstoffleitung Dorsten-Hamborn. Hierfür gelten die gleichen Fristen. Stellungnahmen können vorzugsweise als E-Mails eingereicht werden unter regionalplanung@rvr-ruhr oder aber auch zur Niederschrift beim RVR, Regionalplanungsbehörde Referat 15, Postfach 103264, 45032 Essen.
Bei Dialogmärkten in Dorsten hatte OGE nähere Einzelheiten für beide Leitungen erläutert und Fragen von Besuchern beantwortet. Die Dorsten-Hamborner (DoHa) Leitung verbindet die bereits vorhandene Leitung, die von Erdgas- auf Wasserstofftransport umgestellt wird, vom Startpunkt Dorsten mit der vorhandenen Leitung Sonsbeck-Hamborn. Hier wird eine Anknüpfung von Thyssen-Krupp in Hamborn geschaffen.
Die Dorsten-Marler Leitung (DoMa) verbindet die vorhandene Erdgas-Leitung, die auf Wasserstoff umgestellt wird, vom Startpunkt in Dorsten aus mit der Anschlussmöglichkeit von Industriebetrieben im Chemiepark Marl. Die ansässigen Unternehmen haben so die Möglichkeit, in eine klimaneutrale Produktion einzusteigen. Das gilt auch für Thyssen Krupp in Duisburg-Hamborn, die von der DoHa profitieren.
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
