Ganz egal, ob die Experten des Kampfmittelräumdienstes am Donnerstag (17.4.) eine alte Weltkriegsbombe finden oder nicht, tags zuvor ist gibt es oft nur ein Gesprächsthema im Dorf: den Bombenverdacht am Bahnhof in Rhade.
„Muss das denn noch vor den Feiertagen sein?“, fragt eine Kundin am Mittwochnachmittag (16.4.) an der Kasse von Penny an der Lembecker Straße. Es würden schließlich schon jahrelang Züge über die Bahngleise rollen. Da komme es doch auf einen Tag mehr oder weniger auch nicht an. Je nach Durchsage der Behörden werde entschieden, ob und wann der Laden geschlossen werde, sagt eine Mitarbeiterin.
Gewissheit am Mittag
Gegen Mittag sollen die Untersuchungen beginnen, teilte die Stadtverwaltung am Montag (14.4.) mit. Erst dann gebe es Gewissheit, was tatsächlich im Boden an den Bahngleisen ist. Sollten ein Blindgänger oder anderweitige Kampfmittel gefunden werden, läge die Penny-Filiale aller Voraussicht nach im Sperrgebiet. Radien von 250 oder 500 Metern seien dann wahrscheinlich, so die Stadt.
All jene Informationen, die die Stadtverwaltung vorab veröffentlicht hat, lassen sich in den Schaufenstern von nahezu jedem Ladenlokal an der Lembecker Straße nachlesen.

Große Aushänge kleben an den Scheiben, beispielsweise beim Eiscafé Roma. Das Team der Eisdiele hat sich bereits auf eine mögliche Evakuierung eingestellt. An der Tür hängt ein kleiner, handgeschriebener Aushang, dass der Laden am Donnerstag geschlossen bleibt. „Wir freuen uns, Sie am Freitag wiederzusehen.“
Kita könnte evakuiert werden
Ebenfalls ein Zettel ist an der Tür des katholischen Kindergartens St. Urbanus am Fröbelweg befestigt. Die Kita liegt im möglichen Sperrbereich mit einem 500-Meter-Radius.

Damit es in diesem Fall zu keinerlei Verzögerungen kommt, schließt die Kita in Absprache mit der Stadt vorsorglich schon um 12.30 Uhr. Eine Notbetreuung werde es nicht geben, da auch das Kita-Personal dann den Bereich verlassen müsse, heißt es.
Vorbereitet ist auch das Pflegeheim an der Lembecker Straße. Die Einrichtung befindet sich unweit der möglichen Kampfmittelfundstelle und liegt damit im 250-Meter-Radius.
Pflegeheim trifft Vorkehrungen
Eine Mitarbeiterin der Einrichtung erzählt, dass einige Bewohner ins Dorstener St.-Elisabeth-Krankenhaus gebracht werden, sollte es zu einer Evakuierung kommen.
Sofern die Bewohner allerdings fit genug sind, geht es auch für sie in die Sporthalle, die als zentrale Anlaufstelle während der Bomben-Entschärfung eingerichtet wurde. Für das Pflegeheim werde ein Bus zur Verfügung gestellt und sowohl die Feuerwehr als auch das Deutsche Rote Kreuz stünden bereit.