Gerd Wüst weiß schon, was er am 29. März machen wird. Er baue sein Teleskop im Garten auf, erzählt der Dorstener Astrofotograf im Gespräch mit der Redaktion der Dorstener Zeitung. Und das aus einem bestimmten Grund: Wer an jenem Tag Ende März gen Himmel blickt, kann - sofern das Wetter mitspielt - eine partielle Sonnenfinsternis beobachten.
Der Mond „wandert“ quasi zwischen Erde und Sonne hindurch. Im Gegensatz zu einer totalen Sonnenfinsternis verdeckt der Mond allerdings nur einen kleinen Teil der Sonne.
Der Experte rät dennoch zur Vorsicht und gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Wann und wo wird die partielle Sonnenfinsternis zu sehen sein?
Die partielle Sonnenfinsternis ereignet sich am 29. März. Und zwar „zur besten Sendezeit am Samstagmittag“, wie Gerd Wüst verrät. Sehen könne man das Naturphänomen in Dorsten an jedem Ort, der einen Blick auf die Sonne ermöglicht. Kurz vor 11.30 Uhr berührt die Mondscheibe erstmals den Rand der Sonnenscheibe. Die maximale Verfinsterung der Sonne ist dann gegen 12.10 Uhr zu sehen. Letztmals berührt die Mondscheibe den Rand der Sonnenscheibe gegen 13 Uhr.
Wann hat die letzte partielle Sonnenfinsternis stattgefunden?
Die letzte partielle Sonnenfinsternis ereignete sich am 25. Oktober 2022. Die nächste Sonnenfinsternis findet dann erst am 12. August 2026 statt. Bis über Deutschland eine totale Sonnenfinsternis zu sehen ist, wird es noch dauern. Am 3. September 2081 verdunkelt der Mond über dem Gebiet des Bodensees die Sonne. Erst am 7. Oktober 2135 geschieht das wieder über Norddeutschland.
Kann man sich die partielle Sonnenfinsternis ungeschützt anschauen?
Nein. Gerd Wüst rät unbedingt davon ab, ohne eine entsprechende Schutzbrille in die sich verdunkelnde Sonne zu schauen. Zu hoch sei das Risiko, auf diese Weise schwere Schäden an den Augen davon zu tragen. „Das ist so ungesund, als würde man mit dem bloßen Auge in einen Laserstrahl schauen“, verdeutlicht Gerd Wüst.
Ebenso schädlich für das menschliche Auge sei der direkte Blick durch ein Teleskop oder eine Fotokamera. Grund dafür seien die in den Geräten verbauten Linsen. Gerd Wüst vergleicht die Wirkung der Linsen mit der einer Lupe. Sie bündelt die Sonnenstrahlen auf einem Punkt, wodurch sich beispielsweise trockener Rasen entzünden oder Plastik schmelzen kann.
Unabdingbar sei, so der Dorstener Astrofotograf, eine sogenannte SoFi-Beobachtungsbrille. Diese halte die schädlichen Strahlen von den Augen ab und ermögliche einen Blick auf die partielle Sonnenfinsternis. „Diese Brillen bekommt man im Internet für kleines Geld“, sagt Gerd Wüst. Empfehlen könne er die Exemplare des Kosmos-Verlages oder die Brillen, die bei astroshop.de angeboten werden. Der Preis für eine einzelne Brille liegt dort bei unter 10 Euro.
Wie lässt sich die partielle Sonnenfinsternis fotografieren?
Wer das seltene Naturschauspiel auf einem Foto festhalten möchte, sollte seine Technik schützen, sagt Gerd Wüst. Durch die Linsen in Smartphonekameras und Fotoapparaten können im Inneren hohe Temperaturen entstehen, die der Technik schaden. Um das zu vermeiden, bieten beispielsweise Fotoläden spezielle Filter für die Kameraobjektive an. Diese kosten zwar je nach Preisklasse teils mehrere hundert Euro, bieten aber dafür einen ausreichenden Schutz für die teure Kameratechnik.