Nach einem Wasserschaden im Frühjahr 2023 muss die Evangelische Kindertagesstätte an der Pestalozzistraße in Dorsten abgerissen werden. Zu groß sind die entstandenen Schäden. Doch wohin mit den derzeit fast 70 Kindern, bis ein Neubau fertig ist?
Die Kita muss während der 15-monatigen Bauzeit ein Ersatzquartier beziehen. Eigentlich war dafür das Schulzentrum an der Marler Straße vorgesehen. Zumindest hatte dies der Stadtrat Ende November 2022 so beschlossen. Doch daraus wird nun nichts. Denn: Die Haldenwangschule benötigt diesen Standort noch bis Ende 2024/Anfang 2025. Die Förderschule wird saniert.
Lösung: Fläche am Hallenbad
Eine neue Lösung muss her. Und die ist wohl mit dem Grundstück des ehemaligen Hallenbades gefunden. Die Fläche an der Brüderstraße wird derzeit als Parkplatz genutzt. Diese Variante hat die Stadt am Dienstag (22.8.) dem Umwelt- und Planungsausschuss sowie dem Jugendhilfeausschuss vorgelegt. Der Stadtrat hat ihn am Mittwoch (23.8.) einstimmig beschlossen.

Verschiedene Varianten seien als Ausweichquartier erläutert worden, erklärte Erste Beigeordnete Nina Laubenthal. Beispielsweise die Gemeindewiese der Evangelischen Kirche.
Auf Nachfrage von SPD-Vertreter Heiko Raffel erklärte der Technische Beigeordnete Holger Lohse im Umwelt- und Planungsausschuss, dass auch der Kita-Träger, also die Evangelische Kinderwelt Dinslaken, die Lösung an der Brüderstraße wünsche. Lohse: „In der Gesamtbetrachtung ist es die beste Lösung.“
Fläche ist städtisches Eigentum
Laubenthal erklärte einen wesentlichen Vorteil des Standortes an der Brüderstraße: „Die Fläche ist in städtischem Eigentum. Wir können also direkt darüber verfügen. Außerdem ist das Gelände erschlossen und es besteht ein Baurecht für eine Kita-Nutzung.“
Für das Kita-Provisorium würde die Stadt entsprechende Container beschaffen. Da die Container eine Lebensdauer von etwa zehn Jahren hätten, sei es wirtschaftlich wesentlich sinnvoller, sie zu kaufen und nicht zu mieten, führte Laubenthal weiter aus.
Ein weiterer Vorteil dieser Container-Lösung auf der Fläche des alten Hallenbades: Der Standort könne auch nach Fertigstellung der neuen Pestalozzi-Kita variabel genutzt werden. Beispielsweise, wenn in dem kommenden Jahren weitere Kitas im Stadtgebiet saniert werden müssen.
„Verkehrsgünstig gelegen“
Laubenthal beschreibt den Standort als „zentral für die Stadtteile südlich der Lippe sowie Holsterhausen und Hervest“. Auch der Technische Beigeordnete Holger Lohse beschrieb die Fläche als „verkehrsgünstig gelegen“ und verortete sie in einem „relativ ruhigen Umfeld“.
Des Weiteren sei es wesentlich einfacher, auf den steigenden Bedarf an Kita-Plätzen zu reagieren, wenn an der Brüderstraße noch ein weiterer Kita-Standort entstehen würde.
Sofern dann das Schulzentrum an der Marler Straße ab 2025 ebenfalls zur Verfügung steht, sei die Stadt „hinsichtlich des Angebotes an Kita-Plätzen verhältnismäßig gut aufgestellt“, heißt es in der entsprechenden Vorlage der Stadt.
Die Kosten für den Kauf der Container-Kita würden bei 3 Millionen Euro liegen - samt der Kosten für die Planung, die Aufbereitung des Baugrundes, die Aufstellung und den Bau der Außenspielflächen. InfraDor, die städtische Gesellschaft für Infrastruktur, setzt das Projekt um und vermietet das Gebäude dann an die Kita-Träger.
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