
Ein Bild aus dem ersten Prozess: Der Angeklagte neben Verteidiger Siegmund Benecken. © Jörn Hartwich
Missbrauch und Vergewaltigung: Ex-Tennislehrer muss wieder vor Gericht
Landgericht Essen
Die Staatsanwaltschaft hat einen Ex-Tennislehrer aus Dorsten erneut angeklagt. Die Vorwürfe gleichen den früheren.
Jetzt wird es noch mal ernst. Die Staatsanwaltschaft Essen hat einen bereits verurteilten Ex-Tennislehrer aus Dorsten erneut angeklagt. Wieder geht es um Anstiftung zum sexuellen Kindesmissbrauch. Doch auch von zwei Vergewaltigungen ist die Rede. Der Prozess soll schon bald beginnen.
Der heute 43-Jährige ist im Februar 2019 zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte Frauen dazu angestiftet, ihre eigenen Kinder sexuell zu missbrauchen – für seinen eigenen Kick. Das eigentlich Unfassbare: Es hat funktioniert.
Noch im Gefängnis
„Die Frauen waren ihm hörig“, hieß es damals in der Urteilsbegründung. Einige hatten sogar einen Sklavenvertrag unterschrieben und trugen Broschen, auf denen stand, dass sie das Eigentum des Angeklagten sind.
Die neuen Vorwürfe gleichen den früheren. Das hat damit zu tun, dass für den ersten Prozess nur ein Bruchteil der beschlagnahmten Handys ausgewertet werden konnte.
Diesmal geht es um 51 weitere Fälle zwischen Dezember 2014 und Juni 2018. Die meisten der Frauen soll der Angeklagte, der zurzeit in Aachen im Gefängnis sitzt, über Datingplattformen kennengelernt haben.
Der Prozess soll am 29. September beginnen. Das Essener Landgericht hat zunächst elf Verhandlungstage bis Anfang Dezember angesetzt.