Dorstener Kultursommer Bilanz bisher positiv - aber dennoch Überlegungsbedarf

Kultursommer: Bilanz bisher positiv - aber dennoch Überlegungsbedarf
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Er ist zwar noch nicht einmal Halbzeitpause - und dennoch ziehen die Macher des Dorstener Kultursommers bereits Bilanz ihres mehrwöchigen Veranstaltungsreigens. Und die fällt aus ihrer Sicht ziemlich positiv aus.

„Ein Großteil der bisherigen Angebote war bestens besucht oder sogar ausgebucht“, so Ralf Bröker (Marketing Vereinte Volksbank). „Und wir werden es schaffen, am Ende eine ziemlich breite Vielfalt der Kulturarbeit in Dorsten präsentiert zu haben“, ergänzt Vorstand Ingo Hinzmann.

Mehr als 20 von einer Jury ausgewählten Programmpunkte, in allen elf Stadtteilen, über sieben Wochen von Mitte August bis Ende September verteilt, mit Kino, vielen Konzerten, einigen Lesungen, Workshops, Live-Hörspielen und sogar einer musikalischen Modenshow: Mit einem „höheren fünfstelligen Euro-Betrag“ finanziert die Vereinte Volksbank das Mammut-Kulturprojekt, das in organisatorischen und koordinatorischen Händen der Dorstener Stadtagentur liegt.

Auch Bürgermeister Tobias Stockhoff zeigt sich von dem nach der Corona-Zeit runderneuerten und zum zweiten Mal mit einem „dezentralen Konzept“ veranstalteten Kultursommer in seiner Stadt vollauf zufrieden. „Möglich machen von Kultur“, die „Förderung von ehrenamtlichen Engagement“ und schließlich das „Zusammenführen von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen“ - diese drei Säulen tragen nach seinen Worten auch diesmal die kreativprogrammatische Konstruktion.

Schauspieler Peter Trabner
Schauspieler Peter Trabner bei seinem Kultursommer-Auftritt im Bürgerpark. © Sabine Bornemann

Sommer-Kino und Schauspiel-Aufführung im Bürgerpark, Offenes Singen und Mädelsabend in Lembeck, Gottesdienste mit Frauenchor in Rhade und Wulfen, malerische Open-Air-Workshops in der Feldmark, Lesungen im Ruhr-Kultur-Karten in Altendorf-Ulkotte und im Bürgerbahnhof hat es unter anderem bereits gegeben. Tobias Stockhoff hat sich bislang von zwei weiteren Events begeistern lassen.

Von den drei Vorgarten-Konzerten der Schützenkapelle in Rhade mit mehreren hundert Zuschauern und vielen interessanten Pausengesprächen zum einen nämlich. Und vom Weltmusikfestival in der Marienkirche, wo bei einem Konzert Jazz und orientalische Instrumentierungen aufeinandertrafen und „unterschiedliche Kulturen fantastisch harmonierten“.

50-seitiges Programmheft

Im Vergleich zum Kultursommer vor zwei Jahren ist die Programmschiene um zwei Wochen verlängert worden - „dadurch konnten zeitliche Überschneidungen diesmal mehr oder weniger verhindert werden“, so die Organisatoren.

Und erstmalig gibt es ein als Postwurfsendung verteiltes 50-seitiges Programmheft. „So können sich die jeweiligen Veranstalter stadtweit präsentieren.“ Mit Erfolg: In Rhade, so erzählt der Bürgermeister, habe er im Publikum nicht wenige Konzert-Besucher auch aus anderen Ortsteilen entdeckt.

Ralf Bröker findet es schade, dass derzeit in Dorsten weitere Veranstaltungen stattfinden, die durchaus auch gut ins Kultursommer-Programm gepasst hätten. „Aber wir können ja keinen zwingen, sich bei uns zu bewerben und von unserem Fördergeld zu profitieren“, sagt er.

Trotz des bislang positiven Fazits sieht er aber dennoch Überlegungs-Bedarf, was die Programmpolitik des Kultursommers angeht, wie sie noch verbessert werden kann.

Bürgermeister Tobias Stockhoff und Ralf Bröker (Volksbank Dorsten)
Bürgermeister Tobias Stockhoff und Ralf Bröker (Volksbank Dorsten) sind mit dem bisherigen Verlauf des Dorstener Kultursommers zufrieden. © Michael Klein

„Vielleicht sollte man künftig immer zwei, drei Örtlichkeiten als Haupt-Schwerpunkte bespielen“, meint er, mit nur einigen wenigen kleineren „Satelliten“ drumherum - zumal die nächste Ausgabe im Jahr 2026 in die 775-Jahr-Feier Dorstens fällt.

Aus dem diesjährigen Programm nennt er das baldige Kultur-Sommerfest in Barkenberg (Samstag, 7.9.) sowie das Film- und Theaterfestival „Östricher Vielfalt“ (14.9., Samstag), „das es ohne den Kultursommer nie gegeben hätte“, als mögliche Vorbilder für solche größeren Fix-Sterne. „Auch Orte wie das Brauturm-Gelände oder das Creativ-Quartier“ seien für solche Haupt-Events denkbar.

Noch bis Ende September

Der Dorstener Kultursommer geht in diesem Jahr bis zum 28. September (Samstag), das Konzert mit dem „Confido Vocale und Camerata“ in der Neuen Schule bildet das Finale. Infos über weitere Angebote bis dahin (Songwriting-Workshop in Deuten, Rock-Nacht in Lembeck, Live-Hörspiel im Gemeindehaus auf der Hardt, Benefizkonzert-Chor-Konzert in der St. Ursula-Realschule, Offenes Singen im Treffpunkt Altstadt, Klezmer-Konzert in der Marienkirche, Akkordeon-Konzert in der Agatha-Kirche) finden sich unter www.dorstenerkultursommer.de