8.000 Menschen feiern beim Rosenmontagszug in Dorsten Stadt bilanziert Sicherheitskonzept

8.000 Menschen feierten friedlich beim Rosenmontagszug
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Außergewöhnlich bunt und außergewöhnlich voll war die Dorstener Innenstadt am Montag (3.3.). Denn: Erstmals führte der Rosenmontagszug vom Platz der Deutschen Einheit, über den Marktplatz, die Lippestraße, den Westwall und wieder zurück.

Ein Streifenwagen der Polizei beim Rosenmontagszug in der Dorstener Innenstadt
Die Polizei begleitete die Karnevalisten auf ihrem Weg durch die Dorstener Innenstadt ebenfalls. © Berthold Fehmer

8.000 Feierwütige, bilanziert die Stadtverwaltung am Dienstag (4.3.), sahen sich das karnevalistische Spektakel bei strahlendem Sonnenschein an. Ähnlich viele Menschen waren tags zuvor (2.3.) beim Kinderkarnevalszug in Holsterhausen auf den Straßen unterwegs. Und zwar ohne Zwischenfälle, wie die Polizei berichtet.

Anschläge vor Karneval

Groß war im Vorfeld die Sorge vor terroristischen Anschlägen und Amokfahrten. So raste beispielsweise in München Mitte Februar ein Auto in eine Menschenmenge. Die Folge: mehrere Verletzte und zwei Tote.

Außerdem meldeten die Nachrichtenticker am Montagmittag, dass ein Auto durch die Mannheimer Fußgängerzone schoss und ebenfalls zwei Menschen in den Tod riss. Da war der „Zoch“ in Dorsten noch gar nicht gestartet.

Entsprechend hoch waren die Sicherheitsvorgaben der Polizei, mit denen sich das Festkomitee Dorstener Karneval (FDK) um den Vorsitzenden Rudi Haller auseinander setzen musste.

„Hätten das sonst nicht geschafft“

Um den Kinderkarnevalszug in Holsterhausen und den Rosenmontagszug in der Altstadt überhaupt umsetzen zu können, erhielt das FDK Unterstützung von der Stadtverwaltung. „Wir hätten das sonst nicht geschafft“, sagte Rudi Haller gegenüber dieser Redaktion.

Auf Nachfrage bilanziert die Stadtverwaltung, dass für den Rosenmontagszug 77 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD), dem Jugend- und Tiefbauamt, den Betriebshöfen und dem Entsorgungsbetrieb Dorsten im Einsatz waren.

„Insgesamt“, schreibt Stadtsprecher Christoph Winkel, „wurden 26 Fahrzeuge für mobile Rückhaltesperren eingesetzt.“ Fünf Fahrzeuge des KOD sowie Fahrzeuge des EBD begleiteten den Umzug, ebenso wie die Polizei.

Viele ehrenamtliche Helfer

Ähnlich viel Aufwand steckte in der Absicherung des Kinderkarnevalszugs. In Zahlen: 42 ehrenamtliche Einsatzkräfte verschiedener Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr, 18 Feuerwehrfahrzeuge, vier EBD-Fahrzeuge. Auch städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein Polizeibeamter waren vor Ort.

Christoph Winkel fasst zusammen: „Festzuhalten bleibt, dass der Rosenmontagszug, aber auch der Kinderkarnevalszug am Sonntag in Holsterhausen nur durch eine erhebliche Kraftanstrengung der Stadt Dorsten möglich war. Nur dank der engagierten Unterstützung von Haupt- und Ehrenamtlichen konnten beide Umzüge in dieser Art stattfinden.“

Dennoch „müssen die Empfehlungen der Polizei auch in Zukunft noch finanzierbar und personell leistbar sein“, um Veranstaltungen unterschiedlichster Art stattfinden lassen zu können. Erreicht werden müsse das im Dialog mit dem NRW-Innenministerium.

Dank an Feuerwehr und Ordnungsamt

Die Karnevalszüge seien in diesem Jahr nur mit guten Ideen und mithilfe der haupt- und ehrenamtlichen Helfer möglich gewesen, so Christoph Winkel. Deshalb dankt die Verwaltung vor allem dem Löschzug Holsterhausen, um Löschzugführer Jan Müller sowie dem Team des Ordnungsamtes, die für den Kinderkarnevalszug und den Rosenmontagszug Lösungen und Sicherheitskonzepte entwickelt hätten.

Aber auch der finanzielle Aufwand sei hoch gewesen. Der Stadtsprecher spricht ohne Personalkosten von „erheblichen Mehrkosten im vier- bis beginnenden fünfstelligen Bereich“.

Ein blau-gelbes Fahrzeug des städtischen Ordnungsamtes auf der Lippestraße in der Dorstener Innenstadt
Mitarbeiter des städtisches Ordnungsamtes fuhren vor dem Rosenmontagszug die Strecke durch die Dorstener Innenstadt ab. © Julian Preuß

Aber, auch das erklärt Christoph Winkel: „Auf Dauer wird ein solcher Standard realistisch bei zum Beispiel acht Schützenfesten pro Jahr kaum leistbar sein, wenn wir ehrenamtliche Veranstaltungen in unserer Stadt weiterhin ermöglichen wollen.“

Trotz des enormen Aufwandes und der hohen Sicherheitsvorkehrungen seien die Rückmeldungen der Karnevalisten „ausnahmslos positiv“ gewesen. Auch „die neue Streckenführung des Rosenmontagszuges durch die Innenstadt wurde sehr positiv bewertet“.

Ob die Strecke im kommenden Jahr so bleibt, ist noch unklar. Christoph Winkel: „Die Entscheidung wird ohnehin gemeinsam mit dem Festkomitee Dorstener Karneval getroffen. Dazu wird es nach Aschermittwoch einen Austausch mit dem FDK geben.“

Gesprochen werde dann ebenfalls nochmal über die Platzverhältnisse beim Rosenmontagszug. Viel Platz hatten die Wagen und deren Zugmaschinen in den abgesperrten Bereichen nicht. Bei den Fahrern war viel Konzentration gefragt. Aber, so die Stadtverwaltung, sämtliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Besucherinnen und Besucher hätten sich rücksichtsvoll verhalten, sodass „der Verlauf des Rosenmontagszuges wieder einmal ein großer Erfolg war.“