
Dieses Einfamilienhaus in Dorsten wird bald zwangsversteigert. © Julian Preuß
Zwangsversteigerung in Dorsten: Haus für 240.000 Euro ein Schnäppchen?
Immobilien
Mehrere Immobilien kommen in Dorsten unter den Hammer. Dazu zählt auch ein freistehendes Einfamilienhaus. Veranschlagter Wert: 240.000 Euro. Ein Gutachten gibt Aufschluss über den Zustand.
Verklinkert ist das freistehende Einfamilienhaus in Dorsten, das am 9. August (Dienstag) ab 8.45 Uhr im Gemeinschaftshaus Wulfen zwangsversteigert wird. Ein Kaminrohr aus Edelstahl ragt an der Seite des Gebäudes in die Höhe. Von außen versperrt ein Holzzaun die Sicht auf das rund 720 Quadratmeter große Grundstück. Knapp 157 Quadratmeter Wohnfläche, zwei Garagen und ein Verkehrswert von 240.000 Euro lassen ein Schnäppchen vermuten. Der letztendliche Kaufpreis kann jedoch von diesem Wert abweichen.
Eigentumswohnungen sollen ebenfalls versteigert werden
- Zusätzlich zum Einfamilienhaus an der Lembecker Straße in Rhade werden Anfang August noch zwei Eigentumswohnungen versteigert.
- Zunächst geht es am 2. August (Dienstag, 8.45 Uhr) um eine Eigentumswohnung an der Kampstraße 20 in Wulfen-Barkenberg. Die Wohnung ist veranschlagt mit 143.000 Euro und verfügt über eine Wohnfläche von knapp 100 Quadratmetern.
- Am 3. August (Mittwoch, 8.45 Uhr) können Interessierte auf eine Eigentumswohnung in Hervest bieten. Die Wohnung mit rund 77 Quadratmetern Wohnfläche befindet sich an der Ellerbruchstraße 107. Ihr Verkehrswert liegt bei 68.000 Euro.
- Alle Versteigerungen finden im Gemeinschaftshaus Wulfen statt.
Gutachten beschreibt Zustand des Hauses
Das online einsehbare Gutachten verrät einige Details zum Zustand des Gebäudes an der Lembecker Straße 35 in Rhade. Und diese sollten potenzielle Käuferinnen und Käufer aufhorchen lassen. Auch Fotos von Haus und Grundstück sind veröffentlicht.
Errichtet worden ist das eingeschossige Haus mit Dachgeschossausbau 1937. Es folgte 1969 ein Anbau mit den beiden Garagen sowie Abstellraum. Laut Gutachten sei das Vorderhaus voll unterkellert. Im Keller lohnt sich für Interessenten ein genauerer Blick. Denn dort sei „partielle Feuchtigkeit ersichtlich, u.a. im Bereich der Kellertreppe und Wände zur Straßenseite“.
Des Weiteren schreibt der Gutachter von einer „überwiegend ursprünglichen Grundausstattung“. Das Badezimmer in Erdgeschoss befinde sich in einem Ausbauzustand der 1960er-Jahre, das Bad im Dachgeschoss sei aus den 2000er-Jahren.
Alter der Heizung ist nicht festzustellen
Im Winter sorge eine Warmwasserzentralheizung mit Gasfeuerung für Wärme. Wie alt die Heizungsanlage ist, sei jedoch nicht festzustellen. Der Gutsachter geht von einem älteren Modell aus. Rippenheizkörper befänden sich in den Wohnräumen.
In die Jahre gekommen sind teilweise auch die Fenster. So seien in der Küche noch Holzfenster mit Isolierverglasung und im Treppenbereich Holzfenster mit Einfachverglasung verbaut. Überwiegend gebe es zumindest „Kunststofffenster mit älterer Isolierverglasung“.
Das Gutachten kommt zu dem Fazit, dass der allgemeine und technische Ausbau des Hauses überaltert sei. Die derzeitigen Eigentümer hätten nach dem Kauf des Hauses im Jahr 2005 Teilsanierungen durchgeführt und außerdem damit begonnen, das Obergeschoss zu renovieren. Abgeschlossen worden seien die Arbeiten an den Oberböden und den Verkleidungen jedoch nicht.
Haus müsste modernisiert werden
Für die künftigen Eigentümer bedeutet der Zustand des Hauses also noch viel Arbeit. Aus dem Gutachten lässt sich schließen, dass das Gebäude grundlegend modernisiert werden müsste. Interessierte sollten also zusätzlich zum Ersteigerungspreis Geld für Sanierung und Renovierung einplanen. Das Haus an der Lembecker Straße in Rhade bietet also nicht die besten Voraussetzungen, um zu einem Schnäppchen zu werden.
Geboren in der Stadt der tausend Feuer. Ruhrpott-Kind. Mag königsblauen Fußball. Und Tennis. Schreibt seit 2017 über Musik, Sport, Wirtschaft und Lokales. Sucht nach spannenden Geschichten. Interessiert sich für die Menschen und für das, was sie bewegt – egal in welchem Ort.