Lehrerin Alesia Lazavaya unterrichtet an der Volkshochschule Dorsten Geflüchtete aus der Ukraine.

Lehrerin Alesia Lazavaya unterrichtet an der Volkshochschule Dorsten Geflüchtete aus der Ukraine. Sie lernen Deutsch als Fremdsprache und sollen so auf einen Integrationskurs vorbereitet werden. © Julian Preuß

Herausforderung Deutsch: Geflüchtete Ukrainer lernen an Dorstener VHS

rnKrieg in der Ukraine

Fast 40 Geflüchtete aus der Ukraine lernen an der Volkshochschule in Dorsten Deutsch. Dabei gibt es einige Herausforderungen, wie Lehrerin Alesia Lazavaya erzählt.

Dorsten

, 25.06.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zögernd heben Daria und Katia ihre Hände. Vom Bildschirm, der neben der Tafel am Kopfende des Raumes steht, lesen sie einige deutsche Sätze ab. Beide gehören zu 38 Geflüchteten aus der Ukraine, die Deutsch an der Volkshochschule (VHS) Dorsten lernen möchten. Unterstützung bekommen sie dabei unter anderem von Lehrerin Alesia Lazavaya. Ihr Vorteil: Die Belarussin kann notfalls auf Russisch übersetzen und weiterhelfen.

Kursteilnehmer kämpfen mit der Aussprache

Noch muss Lazavaya ab und zu auf diese Option zurückgreifen. Denn für die Ukrainerinnen und Ukrainer sowie für eine Frau aus Sri Lanka ist die deutsche Sprache eine große Herausforderung. Lazavaya übersetzt: „Die Deutschen reden schnell und sprechen die Wortendungen kaum oder nur undeutlich aus. Des Weiteren ist die Aussprache schwierig.“ Sie ergänzt, dass es zwischen den beiden Sprachen zudem viele grammatikalische Unterschiede gebe.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses Deutsch als Fremdsprache

Der Deutschkurs an der Volkshochschule Dorsten ist gut besucht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erweitern ihren Wortschatz, lernen Grammatik und üben die Aussprache. © Julian Preuß

Kursteilnehmerin Natalia sagt, dass es ihr wichtig sei, Deutsch zu lernen. Sie möchte hierbleiben und Arbeit finden. Genau darauf sollen die Kurse der VHS die Geflüchteten bestmöglich vorbereiten. Es sei das Ziel, alle Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer in einen Integrationskurs zu vermitteln, sagt Petra Duda. Sie ist Fachbereichsleiterin für Deutsch und Fremdsprachen an der VHS.

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Seit Mitte Mai lernen die Geflüchteten in zwei Gruppen. „Wir haben absolute Anfänger dabei, aber auch einige Leute, die bereits ein bisschen Deutsch oder zumindest gut Englisch können“, sagt Duda. Nach genau diesem Wissensstand seien die Kurse eingeteilt worden.

Deutschkurs beinhaltet 100 Stunden

In 100 Stunden können die Geflüchteten alles lernen, um sich in ihrem Alltag besser zu verständigen. Denn noch funktioniere die Kommunikation oft nur mit Mimik und Gestik, einem Dolmetscher oder Übersetzer-Apps, erzählt eine weitere Kursteilnehmerin.

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Ende August beziehungsweise Ende September sollen die Kurse beendet sein. Die Hälfte der 100 Unterrichtsstunden ist bald vorbei. Die Uhrzeiten, Wochentage und Monate hat Lazavayas Kurs bereits gelernt. Trotzdem wartet auf die Lehrerin und ihre Schützlinge noch viel Arbeit: „Aktuell ist es schwierig, kleine Dialoge durchzuspielen, weil der Wortschatz fehlt. Wir sind noch am Anfang.“

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Da hilft es, dass die Geflüchteten gerne zu den Unterrichtseinheiten kommen. Denn das Schulsystem in der Ukraine sei wesentlich strenger als in Deutschland beziehungsweise als der Kurs in der VHS. Dort können Daria, Katia und die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter ohne Zwang und ohne Druck Deutsch lernen.

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