
Der angeklagte Ex-Tennislehrer zwischen seinen Verteidigern Wolfgang Zeitler (l.) und Siegmund Benecken im Essener Landgericht © Jörn Hartwich
Ex-Tennislehrer legt Geständnis ab – „Die Namen sagen mir nichts“
Landgericht Essen
Im zweiten Prozess gegen einen ehemaligen Tennislehrer aus Wulfen hat der Angeklagte alles schonungslos zugegeben. An Details will er sich aber nicht mehr erinnern können.
Das war kein leichter Moment für den Ex-Tennislehrer eines Wulfener Clubs. Im Prozess um Kindesmissbrauch, Kinderpornografie und Vergewaltigung hat der 43-Jährige am Donnerstag ein umfassendes Geständnis abgelegt.
„Es fing alles nach dem Tod meines Vaters an“, sagte der Angeklagte den Richtern. Das war 2008. „Damals ist dann auch meine Sexualität aggressiver geworden.“
Über Dating-Apps hatte der Angeklagte Kontakt zu Hunderten von Frauen aufgenommen. Immer wieder überredete er sie, zu Sextreffen auch ihre kleinen Kinder mitzubringen.
„Alles auf meine Anweisung“
Manche der Frauen machten sogar kinderpornografische Bilder ihrer Söhne und Töchter, andere haben ihre eigenen Kinder sogar sexuell missbraucht. „Das geschah alles auf meine Anweisung“, so der Ex-Tennislehrer im Prozess.
Ein „Nein“ hat der heute 43-Jährige nicht akzeptiert. Wenn sich die Frauen weigerten, wandte er Gewalt an. Auch das hat der Angeklagte am zweiten Verhandlungstag zugeben. An die Namen der Frauen will er sich jedoch nicht mehr erinnern können. „Die Namen sagen mir gar nichts.“
Der Tennislehrer war wegen ähnlicher Straftaten schon in einem früheren Prozess zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Nun geht es um weitere Fälle. Nach einem Geständnis muss der Ex-Tennislehrer mit einer Gesamtstrafe von bis zu neuneinhalb Jahren Haft rechnen.