„Wir alle sind die Brandmauer“ Dorstener Bündnis ruft zur Demo für die Demokratie auf

„Wir alle sind die Brandmauer“: Demonstration für die Demokratie
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Das Bündnis „Wir in Dorsten gegen Rechts“ ruft rund ein Jahr nach der großen Demo im Januar 2024 erneut zur Kundgebung in Dorsten auf. Am 7. Februar (Freitag) soll sich der Marktplatz um 17.30 Uhr wieder mit Hunderten Menschen füllen.

Mit dem Slogan „Aufstehen für die Demokratie - Die Hoffnung leuchtet auch in Dorsten“ setzen sie einen klaren Fokus: Demokratiefeindliche Menschen und Parteien sind nicht angesprochen, sich zu beteiligen.

„Wir sind ganz deutlich überparteilich, aber exklusive der AfD“, erklärt Ralph Gorski vom Bündnis. „Da sind wir klar positioniert. Sie verhalten sich unserer Meinung nach undemokratisch.“

Im vergangenen Jahr gab es ein Momentum, das die Demonstration in vielen Städten Deutschlands entstehen ließ. „Das gab’s in diesem Jahr nicht“, so Gorski. Dabei sei die Situation viel schlimmer. „Jetzt steht Remigration im Wahlprogramm der AfD“, begründet er.

Mit Rückblick auf die Ereignisse der vergangenen Woche sagt Ralph Gorski: „Wir alle sind die Brandmauer, die schwer unter Druck geraten ist.“ Daher sei es wichtiger denn je, jetzt aktiv zu werden.

Hundertausende demonstrierten in den vergangenen Tagen gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft und auch gegen die CDU. Eine Wahlempfehlung möchte die Demonstration in Dorsten nicht geben. Doch was auf Plakaten oder Bannern stehe, liege nicht in den Möglichkeiten der Veranstalter. „Wir stehen ein für eine gemeinsame demokratische Lösung“, so Gorski.

Kurz vor der Bundestagswahl möchte das Bündnis möglichst viele Menschen mobilisieren, um sich für die Demokratie einzusetzen und am 23. Februar wählen zu gehen. „Die Demokratie lebt von uns allen. Angesichts der aufgeheizten politischen Debatte der letzten Woche ist es wichtiger denn je, gemeinsam ein starkes Zeichen für unsere demokratischen Werte zu setzen“, heißt es in einer Mitteilung des Bündnisses.

Dorstener sprechen über persönliche Erfahrungen

Diesmal sprechen auf der Bühne vor dem Alten Rathaus acht Menschen aus der Stadtgesellschaft, die erzählen, was sie bedrückt, welche Ängste sie haben und welche Lösungen sie bislang gefunden haben. Sie werden auf der Bühne erklären, warum es für sie so entscheidend ist, wählen zu gehen, und warum demokratische Werte nicht verhandelbar sind.

"Kein Platz für Nazis" steht auf einem Plakat, das Demonstrierende bei einer Kundgebung in Dorsten in die Luft halten.
"Kein Platz für Nazis" steht auf einem Plakat, das Demonstrierende im vergangenen Jahr bei der Kundgebung in die Luft gehalten haben. © Julian Preuß

„Wir wollen einen Querschnitt anbieten“, erklärt Ralph Gorski. Unter anderem werden zwei Frauen auf der Bühne von ihrem Leben in Dorsten berichten, nachdem sie aus ihrem Heimatland flüchten mussten und sich ein neues Zuhause in Deutschland geschaffen haben.

Aber auch die Situation im Krankenhaus soll Thema sein. Stellvertretend für die Vereine verdeutlicht ein weiterer Sprecher die Relevanz und Wichtigkeit, für die Demokratie einzutreten. Herbert Rentmeister wird als Vorsitzender der Tafel auf der Bühne stehen.

Auch Bürgermeister Tobis Stockhoff wird einen Redebeitrag leisten. „Aber nicht als Bürgermeister, sondern als Bürger“, erklärt Ralph Gorski. Aus Nähe zur Bundestagswahl wolle man als überparteiliche Veranstaltung im Gegensatz zum vergangenen Jahr keine politischen Akteure zu Wort kommen lassen.

Marktplatz soll leuchten

Rund eine Stunde lang soll die Demo am Freitagabend dauern. Da es zum Ende der Veranstaltung dunkel sein wird, wünscht sich das Bündnis den Marktplatz erneut zum Leuchten bringen zu können, ganz nach dem Motto: „Die Hoffnung leuchtet auch in Dorsten.“