
Gerry Weber schließt die Filiale am Dorstener Marktplatz. © Petra Berkenbusch
Schlotmanns Pop-Up-Store in Dorsten: Alles ist besser als Leerstand
Meinung
Alles ist besser als ein trister Leerstand. Und wenn es erstmal „nur“ ein Pop-Up-Store ist, der Werbung für ein ehrgeiziges Projekt macht, findet unsere Autorin.
Seit Gerry Weber ins Trudeln geraten ist, schließt die Modekette etwa jede vierte Filiale. Selbst im Oberhausener Centro hat Gerry Weber aufgegeben. Deshalb müssen die Dorstener es nicht persönlich nehmen, dass Gerry Weber den Marktplatz verlässt.
Allerdings sollten sie die Daumen drücken, dass der Vermieter auf absehbare Zeit einen attraktiven Dauer-Nachfolger findet. Das ist in diesen Tagen nicht so einfach, wie man an Leerständen in der Fußgängerzone und in den Mercaden deutlich ablesen kann.
Dem Ladenlokal an Dorstens „guter Stube“ droht zumindest kein tristes Dasein mit verhängten Schaufenstern. Wieder einmal springen die Schlotmanns in die Bresche. Diesmal mit einem Pop-Up-Store.
Ja, sie werden dort Werbung machen für ihr ehrgeiziges Campus-Projekt. Aber auch einen neuen Schandfleck verhindern. Und ja, schon wieder Schlotmann. Aber den Kritikern der Aktivitäten der Zahnarzt- und Investorenfamilie sei gesagt: Alles ist besser als Leerstand. Deshalb blicken viele Nachbarstädte vermutlich ein bisschen neidisch nach Dorsten. Viele hätten lieber so vielfältig engagierte Akteure in ihrer Kommune als fünf neue Gerry-Weber-Filialen.
Geboren und geblieben im Pott, seit 1982 in verschiedenen Redaktionen des Medienhauses Lensing tätig. Interessiert an Menschen und allem, was sie anstellen, denken und sagen.
