Ein anderer Umgang mit Regenwasser spielt eine zentrale Rolle bei der Aufgabe, Städte an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Vor zehn Jahren haben sich Kommunen und die Emschergenossenschaft in der Zukunftsinitiative Klima.Werk zusammengeschlossen, um den Umbau zur Schwamm-Region gemeinsam zu realisieren. Neuerdings gehört auch Dorsten dazu, heißt es in einer Pressemitteilung des Lippeverbandes.
Als Vorsorge gegen Starkregen, Dürre und Hitze sind seit 2014 schon rund 500 Projekte umgesetzt und rund 488 Hektar Fläche von der Kanalisation abgekoppelt worden. Wohin fließt der Regen, der von Dächern abläuft? Wohin fließt der Niederschlag, der auf städtische Plätze oder andere versiegelte Flächen trifft?
In der Regel (immer noch) in die Kanalisation. Dort wird das Regenwasser mit dem Abwasser vermischt, zur Kläranlage geleitet und aufwändig gereinigt. Dadurch fehlt das Niederschlagswasser in der Stadt: Es könnte aber zum Beispiel zum Bewässern von Bäumen und Grünflächen genutzt werden oder künstliche und natürliche Gewässer speisen. Bäume und verdunstendes Wasser wiederum sorgen in der Stadt für Frischluft und Kühlung.
Weniger Überflutungen
In der Initiative Klima.Werk arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Fachbereichen der Städte (Umwelt, Stadtentwässerung, Stadtplanung oder Tiefbau) zusammen mit Kolleginnen und Kollegen bei Emschergenossenschaft/Lippeverband für eine klimarobuste Region.
Ziel ist, städtische und private Infrastrukturen so umzubauen, dass diese wie ein Schwamm Regenwasser aufsaugen, speichern und zurückhalten. Das hat nicht nur positive Effekte für Kühlung und mehr Grün, im Starkregenfall entlastet es auch die Kanalisation, weniger Überflutungen drohen. Derzeit identifizieren die Kommunen die Gebiete, in denen Schwammstadt-Maßnahmen gebaut werden sollen, oder sie haben dies schon getan.
Lippeverband macht mit
Für rund 500 Projekte zur Abkopplung von Regenwasser von der Kanalisation sind aus dem ZVR-Fördertopf der Emschergenossenschaft seit 2008 bereits 60 Millionen Euro ausgezahlt worden. Seit 2020 gibt es die Serviceorganisation bei der Emschergenossenschaft, eine eigene Abteilung für den Umbau zur Schwammstadt.
Das Netzwerk wächst zudem in den Bereich des Lippeverbandsgebiets hinein. Dorsten ist jetzt das erste Mitglied aus dem Verbandsgebiet, weitere Kommunen werden folgen. In den klimafesten Wandel der Region sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt sowie die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Mehr Infos auf www.klima-werk.de .