
© Montage: Martin Klose
Die AfD ist nur eine Alternative für Gegner der Stadtgesellschaft
Meinung
Die AfD bezeichnet sich gerne als „einzige Opposition“ in Dorsten. Allerdings fällt sie nur durch Provokationen, nicht aber durch eine Politik auf, die die Stadt besser macht.
Ein halbes Jahr nach der Kommunalwahl wird immer deutlicher, worum es der AfD in Dorsten geht. Sie nervt, provoziert, spaltet. Ihre „Volksvertreter“ fallen durch einen rüden Ton auf, nicht aber durch Ideen, die die Stadt voranbringen könnten.
Die verbale Entgleisung ihres Vorsitzenden im Haupt- und Finanzausschuss in Richtung des Bürgermeisters („Sie sind lächerlich“) reiht sich nahtlos ein in eine Serie von kleineren und größeren Eklats, mit denen die sogenannte Alternative für Deutschland zuletzt für Empörung sorgte. Da veröffentlicht ihr Bürgermeisterkandidat wirre Verschwörungstheorien, da trägt ein anderes Ratsmitglied eine Maske mit der Aufschrift „Corona-Diktatur“ und tritt wenig später zurück.
Totschweigen ist keine Lösung
Sein Nachfolger beantragt nun eine Rüge wegen „Unfähigkeit“ für den Bürgermeister. Es geht um den Finanzskandal im Jugendamt, der juristisch aufgearbeitet ist und verwaltungsintern längst zu Konsequenzen geführt hat.
Was also tun mit diesen angeblichen Aufklärern? Nicht so wichtig nehmen? Ihnen keine Öffentlichkeit geben?
Nein, die AfD muss immer wieder als das entlarvt werden, was sie ist: demokratisch legitimiert, aber nicht demokratisch. Sondern nur eine Alternative für Gegner der Stadtgesellschaft.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
