
© picture alliance/dpa
Erstmals Details zu den Corona-Zahlen in Dorsten
Coronavirus
Erstmals nennt die Stadtverwaltung Details zu den Corona-Infektionen in Dorsten. Eine Altersgruppe ist besonders betroffen. In manchen Stadtteilen gibt es kaum Erkrankungen.
Nach der öffentlichen Kritik an ihrer Informationspolitik hat die Stadtverwaltung in Dorsten jetzt erstmals detaillierte Zahlen zu den Corona-Infektionen genannt. Bislang hatte sie sich auf eine Absprache mit den übrigen Städten im Kreis Recklinghausen berufen und weitergehende Auskünfte verweigert.
162 Menschen (Stand 3. August) haben sich demnach seit März mit dem Coronavirus infiziert, 82 Männer und 80 Frauen. Wie Stadtsprecher Christoph Winkel jetzt bestätigte, ist die Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen besonders betroffen: „110 Menschen aus dieser Gruppe haben sich bislang infiziert.“
Kinder und Jugendliche sind laut dieser Statistik kaum betroffen. Sieben positive Tests sind in der Altersgruppe 0 bis 17 Jahre bestätigt. In der Altersgruppe 60+ sind bislang 45 Männer und Frauen am Coronavirus erkrankt. Bemerkenswert ist die Zahl deshalb, weil diese Altersgruppe die meisten Risikopatienten aufweist und mittlerweile fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung in Dorsten ausmacht.
Ein Blick in die elf Stadtteile zeigt, dass Dorsten bislang weit weg ist von der kritischen Marke. In Dorstens einwohnerstärkstem Stadtteil Holsterhausen haben sich seit März pro 1000 Einwohner 2,11 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Winkel: „In den drei einwohnerstärksten Stadtteilen Hervest, Holsterhausen und Wulfen (jeweils über 13.000 Einwohner) sind bei den absoluten Zahlen die meisten Fälle zu verzeichnen. Bei den Infizierten pro 1000 Einwohner liegen diese drei Stadtteile jedoch nur im Mittelfeld.“
Gesamtstädtisch haben sich in Dorsten 2,13 Personen pro 1000 Einwohner infiziert. Die Spannbereite der Infizierten-Zahlen reicht von 0,97 bis 3,27 pro 1000 Einwohner. In acht der elf Dorstener Stadtteile liegt dieser Wert bei etwa zwei Infizierten pro 1000 Einwohner.
Welcher Stadtteil laut Statistik der am meisten „betroffene“ ist und wo Corona bislang kaum eine Rolle gespielt hat, teilte die Stadtverwaltung auf Nachfrage nicht mit. Gerade in kleinen Stadtteilen wären wenige Betroffene womöglich identifizierbar, hieß es. Und damit wäre dann tatsächlich der Datenschutz gefährdet.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
