
© Lydia Heuser
Der Bürgerpark Maria Lindenhof bekommt bald die Krone aufgesetzt
Wir machen Mitte
Der Veränderungen des Bürgerparks Maria Lindenhof werden immer sichtbarer. Die Krönung der Umbaumaßnahmen hat bereits begonnen. Was bisher zu sehen ist und was noch passieren wird.
Dort, wo Lippe und Kanal sich berühren, nimmt ein neues Kunstwerk langsam Gestalt an. Die Stadtkrone wird in den kommenden Wochen auf dem Plateau des Bürgerparks Maria Lindenhof errichtet.
Emsig gewerkelt wird aktuell auf dem Areal rund um das Amphitheater. Baustellenfahrzeuge sind unterwegs, Bauzäune versperren Zugänge, so auch den Weg zum Plateau oberhalb der Freilichtbühne. Diesen exponierten Platz schmückt bald eine, wie der Dorstener laut Referentin Mila Ellee manchmal sage, „übergroße Salatschüssel“. Die Installation aus Holz erinnert in ihrer Form tatsächlich ein wenig an eine Schale. Sechs Meter soll sie hoch werden. Erdacht hat das Bauwerk, das zugleich Kunstwerk ist, die Rotterdamer Künstlergruppe „Observatorium“ um Geert van de Camp. Bekannt ist von ihnen beispielsweise die liegende Acht im „Lippe-Polder-Park“.
Von der Idee bis zur Umsetzung vergingen zwei Jahre
Ausgangspunkt der jetzigen Veränderungen war der Wunsch der Kunsthistorikerin Marion Taube, die Parkanlage zu reaktivieren. 2018 rief die Stadt dann einen Wettbewerb aus, der nach einem geeigneten Bauwerk für das Plateau suchte. Fünf Teams bewarben sich, eine Jury entschied sich letztlich für die „Stadtkrone“.
„Jemand musste die Idee auch umsetzen und bauen. Dieses Vorhaben mussten wir ausschreiben“, erklärt Mila Ellee, Referentin des Technischen Beigeordneten Holger Lohse. Deshalb habe es bis ins Jahr 2020 gedauert, dass das Gewinnerprojekt in die Tat umgesetzt werden kann.

Die Holzstreben wurden von der Firma Krogmann angefertigt. © Firma Krogmann aus Lohne
Aber nun ist es soweit: Die Firma Krogmann aus Lohne hat die Holzteile angefertigt, bald werden sie geliefert. Wann genau das sein wird, vermag Mila Ellee nicht zu sagen: „Das Wetter muss mitspielen.“ Die erhöhte Position zwischen Kanal und Fluss lasse den Beton langsamer trocknen, der vor zwei Wochen zum kreisrunden Fundament gegossen wurde. In das Fundament eingelassen sind Stahlkonstruktionen, die der Befestigung der gebogenen Holzteile dienen.

Das Betonpodest muss noch aushärten, bevor die Konstruktion aufgebaut werden kann. © Lydia Heuser
Unterstützung durch Bürgerparkverein
Alle zwei bis drei Jahre wird das lasierte Lärchenholz eine Auffrischung brauchen, damit es lange hält und vor der Witterung geschützt ist. „Wir sind froh, dass der Bürgerparkverein sich bei dieser Aufgabe beteiligt“, so Ellee. Die Stadt wird das Equipment stellen, der Verein die Arbeitskraft.
Neben der schalenförmigen Holzkonstruktion wird das Dach mit seinen zehn Metern Durchmesser ein wichtiges Element des Bauwerks sein. Durch die Mitte des Daches soll Regenwasser durch ein Loch auf einen besonderen Stein fallen. Dieser Stein befindet sich aktuell beim Dorstener Steinmetz Rainer Kuehn. „Der Stein kommt aus einem Steinbruch und soll die Verbindung zur Bergbaugeschichte der Stadt knüpfen. In ihm lassen sich auch Spuren von Kohle erkennen“, beschreibt Mila Ellee das dritte wichtige Element des Kunstwerks. Das Regenwasser soll dann durch den Stein entlang von zwei Rinnsalen, die Lippe und Kanal symbolisieren, abgeleitet werden.
Stadtkrone als neuer Treffpunkt
„Da wir in den vergangenen Jahren viele Starkregenereignisse hatten, wird das Bauwerk gerade bei schlechtem Wetter ein besonderes Erlebnis bieten“, schätzt die Stadtplanerin. Um die „Stadtkrone“ herum wird es Sitzgelegenheiten geben. Denn das ist den Projektbeteiligen ein Anliegen, dass das Plateau ein Treff- und Aussichtspunkt wird.
Lesungen wären beispielsweise denkbar und andere kleinere Veranstaltungen. Ein Beleuchtungskonzept gibt es dafür auch schon.
Das gesamte „Wir machen Mitte“-Projekt, vom Wettbewerb bis zum Bau, kostet 200.000 Euro und wird zu 80 Prozent von Bund und Land gefördert. Die restlichen 20 Prozent finanziert die Stadt.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
