Noreen Elahi mit Maske

© Stefan Diebäcker (A)

Verletzte Streitschlichterin aus Dorsten (24) soll Ehrennadel erhalten

rnZivilcourage

Weil sie bei einer Prügelei Zivilcourage gezeigt habe und dabei selbst verletzt wurde, soll Noreen Elahi (24) die Silberne Ehrennadel der Stadt Dorsten erhalten. Das schlägt die SPD vor.

Dorsten

, 06.05.2022, 15:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Noreen Elahi (24) wollte im Januar einem Jugendlichen helfen, der in der Altstadt von zwei jungen Männern und einer jungen Frau attackiert worden war. Für ihre couragierte Einmischung kassierte die 24-Jährige selbst Schläge. Und einen Jochbein- und Nasenbeinbruch.

Als „Anerkennung für ihre „praktizierte Zivilcourage“ schlägt die SPD nun vor, dass die Dorstenerin die Silberne Ehrennadel der Stadt verliehen bekommt. Einen solchen Antrag hat jedenfalls SPD-Fraktionschef Friedhelm Fragemann am Mittwoch im Haupt- und Finanzausschusses angekündigt.

„Ein gutes Zeichen“

„Die junge Frau hat einen guten Leumund, im Gegensatz zu denjenigen, die die Gewalt ausgeübt haben“, so Fragemann. „Sie ist ein Paradebeispiel für gelungene Integration, das sollte man würdigen.“ Dies wäre auch vor dem Hintergrund der Aktion für Menschenwürde, Toleranz und Respekt ein „gutes Zeichen“.

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Die Täter konnten damals von der Polizei ermittelt werden. Gleichwohl werden sie mit einem blauen Auge davonkommen. Die Staatsanwaltschaft Essen wird keine Anklage erheben. Fragemann kritisiert deren Begründung: „Der Hinweis, dass die Beweismittel, die die Schuldigen überführen könnten, nicht bedenkenfrei seien, ist eine merkwürdige Formulierung.“

Man könne den Eindruck gewinnen, dass die Staatsanwaltschaft nach dem Motto „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich“ handele. Er kündigte überdies an, dass die SPD-Fraktion generell einen „Preis für praktizierte Zivilcourage“ ausloben will.