Coronakrise: Mehrere Geschäfte kündigen Abschied aus Dorsten an

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Coronakrise: Mehrere Geschäfte kündigen Abschied aus Dorsten an

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Mehrere Geschäfte haben ihren Abschied aus Dorsten angekündigt. Ursache ist wohl vor allem die Corona-Krise. Vereinzelt gibt es aber auch positive Signale aus dem Handel.

Dorsten

, 28.10.2020, 18:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Viele haben es erwartet, jetzt werden offenbar Fakten geschaffen: Die Coronakrise mit dem wochenlangen Lockdown im Frühjahr und stark gesunkenen Umsätzen auch anschließend bleiben nicht folgenlos. Mehrere Unternehmen haben ihren Abschied aus Dorsten angekündigt.

So hat die Parfümerie-Kette Douglas bestätigt, ihre Filiale auf der Lippestraße in Dorsten zum Jahresende, spätestens aber im Januar schließen zu wollen. „Die Profitabilität war bei dieser Filiale nicht mehr gegeben“, sagte eine Unternehmenssprecherin. Positiv: Die Konkurrenz von der benachbarten Stadt-Parfümerie Pieper hat ein Bekenntnis zum Standort Dorsten abgegeben.

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Besonders hart trifft es möglicherweise die Mercaden, doch Helmut Koprian, Geschäftsführer der für das Centermanagement zuständigen Koprian IQ aus Hamburg, betonte am Mittwoch, dass die Ursachen nicht bei dem Einkaufscenter oder dem Standort Dorsten zu suchen seien. „Das ist eine wirtschaftliche Entwicklung bundesweit“, sagte er.

Bonita hat Räumungsverkauf gestartet

Die Modemarke Bonita hat mit dem Räumungsverkauf begonnen, die Filiale im Erdgeschoss der Mercaden wird zum Jahresende geschlossen. „Dies ist eine unvermeidliche Maßnahme im Rahmen des Sanierungsverfahrens“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. „Nachdem andere Lösungsversuche nicht zum Ziel geführt haben, müssen nun unprofitable Filialen geschlossen werden.“

Die Modemarke Bonita schließt zum Jahresende ihre Filiale in den Mercaden, der Räumungsverkauf hat begonnen.

Die Modemarke Bonita schließt zum Jahresende ihre Filiale in den Mercaden, der Räumungsverkauf hat begonnen. © Stefan Diebäcker

Auch für den polnischen Schuhfilialisten CCC scheinen die Tage in Dorsten gezählt. Die Marke, die in Deutschland zu Reno gehört, wird in die Insolvenz geschickt. Als Grund werden nach Angaben der Immobilien-Zeitung die schwachen Umsätze nach Aufhebung der Corona-bedingten Ladenschließungen genannt.

„Die Nachvermietung läuft bereits“

„Die Nachvermietung läuft bereits“, sagte Helmut Koprian am Mittwoch auf Anfrage und meinte damit auch die beiden Friseurgeschäfte „Super Cut“ und „Hair Express“ in den Mercaden. Die gehören zu Deutschlands größter Friseurkette, der Klier Hair Group, die gleichfalls insolvent ist und ein Schutzschirmverfahren beantragt hat.

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In den Mercaden gibt es allerdings auch positive Signale, unabhängig von der Freigabe des Brunnens vor wenigen Tagen. So habe „Depot“ nach einer Umstellung auf das reguläre Sortiment die Umsätze wieder steigern können. Und bis Jahresende könnte es, das hatte Helmut Koprian vor Wochen schon prognostiziert, die ersten Neuvermietungen geben.