„Corona-Hunde“ - Manchmal heißt Tierliebe auch Verzicht auf ein Tier

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„Corona-Hunde“ - Manchmal heißt Tierliebe auch Verzicht auf ein Tier

rnMeinung

Das Dorstener Tierheim ist auch ohne unüberlegt angeschaffte „Corona-Hunde“ voll. Verantwortungsvoll wäre es gewesen, hätten Familien auch die Zeit nach den Beschränkungen im Blick gehabt.

Dorsten

, 26.09.2021, 10:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Dass in Zeiten von Lockdown, geschlossenen Kitas und Schulen, Homeoffice und Kontaktbeschränkungen bei vielen Menschen der Wunsch nach einem Hund im Haus aufgekommen ist, ist nur zu verständlich. Menschliche Kontakte fehlten, plötzlich verbrachte man viel Zeit zu Hause.

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Eltern wollten ihren Kindern mit einem kuscheligen Spielgefährten etwas Gutes tun, Alleinlebende sich selber ein Stück die Einsamkeit nehmen. Doch anscheinend haben sich viele keine Gedanken darüber gemacht, dass ein Hund - insbesondere natürlich ein Welpe - den Alltag komplett auf den Kopf stellt.

Hunde haben viele Bedürfnisse und laufen nicht nebenher

Hunde müssen erzogen, bewegt, gepflegt und gefüttert werden. Sie werden krank und müssen zum Tierarzt, der im Anschluss auch bezahlt werden will. Gerade jetzt, wo das Homeoffice für viele endet, Schulen und Kitas wieder geöffnet sind, man wieder ins Kino gehen kann, müssen Hunde erst einmal lernen, allein zu bleiben. Ein Urlaub muss entweder mit Hund geplant oder ein Hundesitter gefunden werden.

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Die Tierheime sind schon ohne die Abgabe von „Corona-Tieren“ voll. Daher kann man nur an alle neuen Hundebesitzer appellieren, bei kleineren Problemen mit dem Vierbeiner nicht sofort aufzugeben, sondern ein bisschen Zeit, Geduld und Arbeit zu investieren. Und allen, die noch über den Kauf nachdenken, mag man zurufen: Manchmal zeigt sich Tierliebe auch darin, sich kein Tier anzuschaffen, weil die Lebensumstände gerade einfach nicht dazu geeignet sind, den Bedürfnissen eines Tieres gerecht zu werden.