Chlorgas-Alarm: Hallenbad und Kindergarten evakuiert
Großeinsatz in Wulfen
Das Hallenbad in Wulfen ist am Morgen evakuiert worden. Die Schwimmmeisterin hatte einen deutlichen Chlorgas-Geruch wahrgenommen. Die Frühschwimmer mussten teils in Badekleidung ins Freie. Später wurde das Gefahrengebiet ausgeweitet.
Es war gegen 7.30 Uhr, als Schwimmmeisterin Irmgard Hummel den stechenden Geruch wahrnahm. Sie tat das einzig Richtige: Sie räumte das Bad und alarmierte die Feuerwehr. Den Einsatzkräften gelang es in Schutzanzügen ziemlich schnell, das Gas mit einem Wassernebel niederhalten. Trotzdem verbreitete sich eine Gaswolke am Wulfener Markt.
Zwei Menschen ins Krankenhaus
Nach bisherigen Erkenntnissen mussten sieben Personen ärztlich behandelt werden, auch die Schwimmmeisterin. Zwei Menschen kamen mit dem Verdacht auf Chlorgas-Vergiftung ins Krankenhaus. Die Feuerwehr war bis zur Mittagszeit mit rund 100 Leuten aus dem gesamten Kreisgebiet im Einsatz.
Aus Sicherheitsgründen war gegen 9.30 Uhr auch der Kindergarten am Wulfener Markt evakuiert worden. Erzieherinnen hatten Chlorgeruch bemerkt, wie man ihn aus Hallenbädern kennt. Die Kinder kamen vorübergehend in der Mensa der Gesamtschule Wulfen unter. Die Schule war nicht betroffen, der Unterricht fand zunächst nach Plan statt. Gegen 11.40 Uhr war dann aber Schluss.
Am Montag eine neue Lieferung bekommen
Das Hallenbad Wulfen, von einem Trägerverein geführt, hatte dem Vernehmen nach erst am Montag eine neue Lieferung von Chlorgas-Flaschen bekommen. An einer dieser Flaschen soll es eine Leckage gegeben haben. Das Gemeinschaftshaus Wulfen ist ebenfalls gesperrt.
UPDATE 11.07 Uhr: Der Feuerwehreinsatz läuft noch immer, die Gefahr scheint aber gebannt. Die meisten Kindergartenkinder sind inzwischen von ihren Eltern abgeholt worden.
UPDATE 11.25 Uhr: Feuerwehrsprecher Markus Terwellen hat soeben bestätigt, dass fünf Menschen ins Krankenhaus gebracht wurden, darunter auch zwei Mitarbeiterinnen der Volksbank, die am Morgen auf dem Weg zum Arbeitsplatz mit Chlorgas in Kontakt gekommen waren. "Die Beschwerden sind nicht dramatisch", so Terwellen. "Alle Betroffenen sind vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden."
UPDATE 11.40 Uhr: Alle Luftmessungen waren nach Feuerwehrangaben negativ. Das heißt: Es konnte kein Chlorgas in gefährlicher Konzentration mehr festgestellt werden.
UPDATE 12.23 Uhr: Feuerwehrsprecher Markus Terwellen bestätigte gerade eben, dass insgesamt neun Menschen vorsorglich ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
UPDATE 12.32 Uhr: Die Gesamtschule hat wegen des Unfalls eher Schulschluss gemacht. Das Chlorgas war nämlich in die Kellerräume des benachbarten Gemeinschaftshauses Wulfen gedrungen und musste per Überdruck von der Feuerwehr herausgedrückt werden. Da die Gesamtschule genau gegenüber liegt, hätte es passieren können, dass das Chlorgas in die Räume der Schule dringt - deshalb diese Vorsichtsmaßnahme.