Bürgerpark wird „Stadtkrone“ aufgesetzt
Maria Lindenhof
Dort, wo sich Kanal und Lippe fast küssen, wo der Blick gleiten kann über den Strom des Wassers und sich in den vielen Bäumen verliert, bevor er in die Ferne schweift, dort sollen sich bald die Dorstener treffen können, in einem Pavillon, der Kunst- und Bauwerk ist zugleich.

So soll die „Stadtkrone“ aussehen. Grafik Het Observatorium
Errichtet wird die „Stadtkrone“ auf dem Hügel an der westlichen Spitze des Bürgerparks nach einem Entwurf der Rotterdamer Künstlergruppe „Observatorium“.
Das hat eine elfköpfige Fachjury unter Vorsitz von Tim Rieniets, Geschäftsführer von StadtBauKultur NRW, entschieden. Fünf Künstler hatten in einem Wettbewerb Entwürfe eingereicht, von denen „der beste der besten“ (Marion Taube) am Donnerstag präsentiert wurde.
„Es ist schon alles da“
Geert van de Camp vom Büro Observatorium, das schon den Pavillon in Form einer liegenden Acht im Lippe-Polder-Park entworfen hatte, freut sich auf die neue Aufgabe im Freizeitpark Maria Lindenhof. „Wir sind nach dem Ende des Lippe-Polder-Parks schon durch diesen Stadtpark gelaufen und ich dachte mir: Es ist schon alles da, es muss nur mit neuem Leben gefüllt werden“, sagt Geert van de Camp. „Dafür brauchen wir vor allem eins: Menschen, die diesen Park beleben. Wir müssen diesem Raum einen neuen Wert geben“, ergänzt Marion Taube.
Höhe von sechs Metern
Seinen Teil will Geert van de Camp mit dem Bürgerpavillon beitragen. Erdacht haben er und seine Kollegen eine offene Holzkonstruktion in Form einer Schale mit einer Höhe von sechs Metern. Auf etwa 3,5 Metern Höhe ist eine Scheibe eingezogen, in deren Mitte sich Regenwasser sammelt, das nach unten auf einen Stein plätschert und dann in zwei Richtungen herausfließt, wie Lippe und Kanal. Rund um den Stein sind Bänke angebracht. „Man ist vor Regen geschützt, aber erfährt das Wasser auch“, sagt Geert van de Camp. „So kann der Ort zu einem besonderen Treffpunkt werden, zu dem man sich extra bei Regen aufmacht“, sagt Bürgermeister Tobias Stockhoff.
Bürger können Ideen einbringen
Aber auch schönes Wetter, eine Lesung, ein kleines Konzert könnte Menschen hinauf locken – vieles ist möglich. Auch bei der Gestaltung des Plateaus um den Pavillon. „Da sollen die Bürger ihre Ideen miteinbringen können“, sagt van de Camp.
Die weithin sichtbare Landmarke soll auch Menschen, die auf dem Kanal nach Dorsten kommen, neugierig machen und in den Park hineinlocken. Und zwar ab Ende des Jahres: „Wir hoffen, dass die Stadtkrone dann gesetzt werden kann“, wagt Stadtbaurat Holger Lohse eine Prognose.
Das Projekt-Budget beträgt 200.000 Euro. Es wird mit bis zu 90 Prozent vom Land gefördert. Den Rest zahlt die Stadt.