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Bürgermeisterwahl in Dorsten: Aus dem Zweikampf wird ein Dreikampf
Kommunalwahl 2020
Stockhoff (CDU) gegen Bühne (AfD): Das zeichnete sich in Dorsten nach dem Rückzug von Jennifer Schug (SPD) als Bürgermeisterkandidatin ab. Nun wirft eine weitere Partei den Hut in den Ring.
Ein Marco Bühne vom AfD-Stadtverband, der „für sich auszuschlachten versucht, dass er die einzige demokratischen Alternative zum CDU-Bürgermeisterkandidaten Tobias Stockhoff sei“? Nein, das konnte und wollte der Dorstener Ortsverband der Partei „Die Partei“ so nicht stehen lassen.
Und deshalb haben die Mitglieder des hiesigen „Partei“-Ortsverbandes entschieden, ihr Gründungsmitglied Simon Rodriguez Garcia in Dorsten als dritten Bürgermeisterkandidaten neben Amtsinhaber Tobias Stockhoff und AfD-Mann Marco Bühne ins Rennen zu schicken.
Vor einem Jahr gegründet
„Die Partei“ wurde 2004 auf Bundesebene von Redakteuren des Satire-Magazins „Titanic“ gegründet, ist im Europa-Parlament unter anderem durch ihren Vorsitzenden Martin Sonneborn vertreten. In Dorsten wurde vor einem Jahr ein Ortsverband gegründet.
„Die Partei“ wird in allen 22 Dorstener Wahlbezirken zur Kommunalwahl antreten. Mitte Juni wurden bei Aufstellungsversammlung des Ortsverbandes Manuel Seth und Simon Rodriguez Garcia für die ersten beiden Listenplätze bei der Wahl für den Stadtrat ernannt. „Nimmt man die jüngsten Europawahlergebnisse zum Vergleich, können wir durchaus die Hoffnung haben, dass wir mit zwei Vertretern in den neuen Rat einziehen“, so Rodriguez Garcia.

"Die Partei" ist anders: Hier ein Bild von der Versammlung für die Kandidatenaufstellung. © Privat
„Wir wollten ja eigentlich nicht mit eigenem Kandidaten antreten, weil wir mit Stockhoffs Arbeit durchaus zufrieden sind“, sagt der Sozialpädagoge, der inzwischen als Lehrer an einer Dorstener Förderschule tätig ist und früher Mitglied der Jusos und der SPD war..
Als Lehrer tätig
Doch wegen des plötzlichen Rückzugs der SPD-Bürgermeister-Kandidatin Jennifer Schug von allen Ämtern und der Tatsache, dass die Grünen in Dorsten keinen eigenen Kandidaten aufstellen wollen, hatten sich die „Partei“-Mitglieder bei ihrer Aufstellungsversammlung dazu entschieden, dies zu revidieren und den Dorstener Wählern eine Alternative anzubieten.
Der 36-Jährige gebürtige Dorstener Rodriguez Garcia fühlt sich dem „Realo-Flügel“ der Partei, die nach seinen Worten die „extreme Mitte verkörpert“, zugehörig. „Ich möchte aktive und ernsthafte Politik machen, das aber mit Mitteln der Satire.“ Er freut sich schon darauf, im Kommunalwahlkampf bei Podiumsdiskussionen gegen den „blaubraunen Faschistenfanclub“, wie er den AfD-Stadtverband nennt, Position beziehen zu können.
Unterstützer-Unterschriften
Doch vorher stehen noch ein paar bürokratische Dinge an. „Die nötigen Unterlagen sind beim Wahlamt der Stadt eingereicht“, erklärt er. „Noch brauche ich jedoch die nötigen 130 Unterstützer-Unterschriften“, sagt er. „Aber die packe ich locker.“
Ihre restlichen Wahlkreiskandidaten hatte „Die Partei“ schließlich auch erfolgreich auf den letzten Drücker rekrutiert..
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
