Brutale Schläger überfallen Spitzenkoch aus Dorsten vor seinem Restaurant

Thomas Püttmann hat blaue Flecken im Gesicht, eine Platzwunde am Hinterkopf ist mit neun Stichen genäht worden, sagt er. Seine linke Hand ist gebrochen, der Daumen ebenfalls. Trotzdem hat der Gastronom wohl Glück gehabt. „Ich habe mich gewehrt, so gut es ging, und irgendwann sind die Angreifer geflohen.“

Maskierter Täter hatte eine Pistole

Es war etwa 2.45 Uhr in der Nacht zu Sonntag, als der Überfall geschah. Püttmann hatte, nachdem die letzten Gäste sein Restaurant „Zum Blauen See“ verlassen hatten, noch mit Freunden zusammengesessen. Als auch sie gegangen waren, machte der Gastronom wie jeden Abend noch schnell Kasse, schaltete die Alarmanlage ein und verließ das Gebäude an der Luisenstraße durch den hinteren Ausgang.

„Plötzlich stand ein bewaffneter Mann vor mir, maskiert, die Kapuze über den Kopf gezogen. Ich habe nur die Augen gesehen.“ Der Täter schlug unvermittelt zu, Thomas Püttmann spürte nach eigenen Angaben auch, dass er von hinten attackiert wurde. „Mir wurde immer wieder mit einer Pistole auf den Kopf geschlagen, den Schlitten der Waffe hat die Polizei später auf dem Parkplatz gefunden.“

Der Koch ging zu Boden, schrie lauf, trat und schlug immer wieder um sich. „Plötzlich haben sie von mir abgelassen und sind weggelaufen.“ Möglicherweise war noch ein dritter Mann beteiligt, Thomas Püttmann ist sich nicht sicher. Er schleppte sich ins Restaurant. Die Alarmanlage ging an, er telefonierte mit seiner Frau, die Polizei und Notarzt alarmierte.

Püttmann hat viel Blut verloren

Dann meldete sich eine Beamtin auf seinem Handy, redete beruhigend auf ihn ein und half die Zeit bis zum Eintreffen der Ärzte zu überbrücken. „Ich hatte Angst, das Bewusstsein zu verlieren, weil ich schon viel Blut verloren hatte.“ Im Krankenhaus wurden seine Verletzungen versorgt, am frühen Morgen wollte Thomas Püttmann auf eigenen Wunsch nach Hause. „Meine Vitalwerte sind in Ordnung, die Täter haben meinen Körper nicht getroffen.“

Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen, die Tätersuche läuft. Thomas Püttmann fühlt sich unweigerlich an ein Ereignis aus der Vergangenheit erinnert. Vor zwei Jahren bekam er mehrere Tage Polizeischutz, als ein Einbrecher nach seiner Festnahme einen Überfall auf den bekannten Gastronomen andeutete.

Ob es einen Zusammenhang zum jetzigen Überfall gibt, wird die Kripo überprüfen. Ein Sprecher bestätigte am Sonntag, dass Thomas Püttmann nicht ausgeraubt wurde. Das Motiv für den Überfall sei noch völlig unklar.

Das Restaurant „Zum Blauen See“ bleibt geöffnet. Der Besitzer ist natürlich nicht arbeitsfähig in nächster Zeit, „aber meine Mitarbeiter machen das schon“.