
© Michael Klein
Brücken-Neubau für Drei-Millionen-Projekt in Dorsten gekippt
Wir machen Mitte
Über drei Millionen Euro werden ab Frühsommer investiert, um das Schölzbachtal in der Dorstener Altstadt attraktiver zu machen. Ein barrierefreies Projekt dafür fällt jedoch ins Wasser.
Der durch die Altstadt fließende und lange stiefmütterlich behandelte Schölzbach soll in den nächsten beiden Jahren für gut 3,1 Millionen Euro aufgewertet werden. Los geht es im Frühsommer. Aber im Winksmühlenpark am Alten Postweg gibt es eine einschneidende Änderung bei der geplanten neuen Bachüberquerung.
Den aktuellen Sachstand zu diesem Großprojekt des Stadtumbauprogramms „Wir machen Mitte“ wird die Stadt dem Umwelt- und Planungsausschusses in seiner nächsten Sitzung am Dienstag (12. Mai) um 17 Uhr in der Mehrzweckhalle Altendorf-Ulfkotte präsentieren.
Laut Berichtsvorlage will die Stadt nunmehr von der im Winksmühlenpark geplanten Brücke Abstand nehmen. Denn die müsste so große Ausmaße annehmen, dass der „beschauliche Gesamteindruck“ des Parkgeländes gestört werde“, heißt es. Grund ist, dass eine Brücke nur dann von der Unteren Wasserbehörde genehmigt wird, wenn sie das sogenannte „Hundertjährige Hochwasser“ aushalten würde.
Brückenpfeiler nötig
Doch dazu müsste die Brückenlänge über den Bach 30 Meter betragen und im Bachbett ein Stützpfeiler errichtet werden, dessen Einbetonierung eine mehrwöchige Umleitung des Schölzbachs zur Folge hätte.

Der Bereich Finkennest (hier der Schölzbach-Düker am Kanal) soll ab Frühsommer umgestaltet werden. © Michael Klein
In Absprache mit den Altstadtschützen, die eine Pflegepatenschaft für den Parkbereich übernommen haben, soll nun eine Querungsmöglichkeit mittels im Wasser liegender Trittsteine geschaffen werden. Die würde dann zwar nicht wie ursprünglich geplant barrierefrei sein, aber hätte den Vorteil, dass sie deutlich billiger wäre.
Dieser Bauabschnitt soll ebenso wie derjenige am Klimawäldchen neben der SB-Tankstelle (Gladbecker Straße) im kommenden Jahr umgesetzt werden.
Schon bald könnte es hingegen am „Finkennest“ zwischen Kindergarten und Kanal losgehen. Dort sehen die Pläne eine „offene Landschaft“ vor, in der Spaziergänger über einen begehbaren Steg Wasser und Natur beobachten können. Hier läuft nach Angaben der Stadt ebenso die Ausschreibung wie für die Arbeiten an der Kirschbaum-Allee am Alten Postweg. Dort sollen die alten kranken Bäume durch Ersatzpflanzungen der gleichen Sorte ergänzt werden.
Verzögerungen wegen Corona
Allerdings könnte sich der gesamte Bauablauf des Großprojekts wegen der Coronakrise noch ändern. Schon jetzt gibt es in Teilbereichen erste Verzögerungen.
Denn die Sondierung der Bombenverdachtspunkte kann derzeit nicht stattfinden, weil die Entschärfungsteams die Abstandsregelungen nicht einhalten können und im Falle des Falles „die Evakuierung der Bevölkerung nicht durchgeführt werden kann“, so die Stadt.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
