Vier Flächenbrände gab es allein am Donnerstagnachmittag in Altendorf-Ulfkotte. Die Feuerwehr bekämpfte sie unter anderem mit sogenannten Feuerpatschen.

Vier Flächenbrände gab es allein am Donnerstagnachmittag in Altendorf-Ulfkotte. Die Feuerwehr bekämpfte sie unter anderem mit sogenannten Feuerpatschen. © Guido Bludau

Brandstiftung? Vier Brände an einem Nachmittag im selben Stadtteil (mit Video)

rnFeuerwehr-Einsätze

Wieder brannte es in kurzen Abständen an mehreren Stellen in einem Dorstener Stadtteil. Brandstiftung oder Selbstentzündung? Unklar! Wie wahrscheinlich ist weggeworfenes Glas als Ursache?

Dorsten

, 12.08.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Hitzeperioden wie die aktuelle sorgen naturgemäß für ein hohes Einsatzaufkommen bei der Feuerwehr. Zu groß ist die Brandgefahr angesichts anhaltender Trockenheit. Am Donnerstagnachmittag musste die Dorstener Feuerwehr gleich an vier Stellen in Altendorf-Ulfkotte Flächenbrände bekämpfen. Eine solche Häufung in dieser räumlichen Nähe könne zwar schon mal vorkommen, heißt es dazu von der Feuerwehr, ungewöhnlich sei es dennoch.

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Die Ermittlung der Brandursache ist Aufgabe der Polizei. Zu den neuerlichen Bränden in Altendorf-Ulfkotte gebe es noch keine Ermittlungsergebnisse, sagte eine Polizeisprecherin. Die Brandursachen seien noch ungeklärt. „Wir prüfen natürlich auch mögliche Zusammenhänge mit anderen Bränden“, so die Sprecherin. Brandstiftung könne nicht ausgeschlossen werden, aber es könne sich auch um Selbstentzündungen gehandelt haben.

Vor knapp vier Wochen brannte es schon einmal mehrfach kurz hintereinander in Altendorf-Ulfkotte, unter anderem innerhalb von drei Stunden mitten in der Nacht an ein und derselben Stelle.

„Es ist einfach auch extrem trocken zurzeit“, betont ein Dorstener Feuerwehrmann im Gespräch mit der Redaktion. „Da reicht eine unaufmerksam weggeworfene Zigarettenkippe häufig schon aus.“ Aber auch Funkenflug oder überhitzte Unterböden von Fahrzeugen können Brände verursachen.

Kann weggeworfenes Glas ein Feuer entzünden?

Als mögliche Ursache wird außerdem häufig weggeworfenes Glas genannt, das Sonnenlicht so stark fokussieren kann, dass sich beim Auftreffen der gebündelten Strahlen auf dem trockenen Boden ein Feuer entzündet. Aber ist das wirklich so wahrscheinlich?

Wer im Physikunterricht aufgepasst hat, kennt den Brennglaseffekt. Und weiß auch, dass Glas nicht gleich Glas ist. Die Demonstration des Brennglaseffekts findet meist mit einer Lupe statt, die nicht umsonst auch Brennglas genannt wird. Die konvexe Form dieser Vergrößerungsgläser bündelt Sonnenstrahlen so stark, dass sich ein Feuer entzünden kann.

Bei weggeworfenen Glasabfällen handelt es sich aber in der Regel nicht um konvex geschliffene Brenngläser, sondern um Glasflaschen oder Scherben mit einer einheitlichen Dicke. Der Deutsche Wetterdienst hat vor einigen Jahren mit fünf verschiedenen Glasböden untersucht, ob sich damit ein Feuer damit entzünden lässt. Ergebnis: Obwohl die Versuche unter optimalen Brandbedingungen durchgeführt wurden, ließ sich keine einzige Zündung beobachten.

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Die jüngsten Brände in Altendorf-Ulfkotte bekam die Feuerwehr zügig in den Griff. Verletzt wurde niemand. Insgesamt gebe es derzeit schon ein leicht erhöhtes Einsatzaufkommen, berichtet der Dorstener Feuerwehrmann, was bei diesen Temperaturen aber normal sei. Corona gehe freilich auch nicht an der Feuerwehr vorbei. „Aber wir sind stark und leistungsfähig und der Dienstbetrieb war noch zu keinem Zeitpunkt gefährdet.“