Günter Mählen und seine Frau sind begeisterte Radfahrer und oft am Kanalufer in Dorsten unterwegs. Die Bodenschwelle, die am Fuße einer Rampe von der Fährstraße in Richtung Innenstadt montiert wurde, haben sie vor einigen Tagen zum ersten Mal gesehen.
„Das ist lebensgefährlich“, meint der Dorstener (78). „Ein Bekannter von uns ist dort gestürzt und mit einem Beckenbruch ins Krankenhaus gekommen.“
Wer die Rampe hinabfährt, muss deutlich abbremsen, um nicht aus dem Sattel gehoben zu werden. In umgekehrter Richtung wird es mühselig, den „Berg“ hinaufzukommen, wenn man kein E-Bike hat.
Für Günter Mählen ist das ein Unding, zumal die Bodenschwelle bei starker Sonneneinstrahlung im Schatten liege und womöglich nur schwer rechtzeitig zu erkennen sei. „Es gibt auch kein Schild oder einen farblichen Hinweis“, kritisiert er.
Gefahrenstelle für Spaziergänger
Bei einem Termin vor Ort vor wenigen Tagen war auch bei anderen Radfahrern das Unverständnis zu bemerken. „Was soll das denn?“, sagte eine Frau zu ihrem Begleiter, während sie über die Bodenschwelle „hoppelte“. Andere versuchten, die Bodenschwelle am Wegesrand zu umfahren. Da sind aber nur wenige Zentimeter Platz.
Seit Ende dieser Woche ist der Weg allerdings wieder frei von „Hindernissen“. Nach einer Anfrage der Redaktion hat das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Duisburg die Bodenschwelle wieder entfernt. „Wir sind der Meinung, dass es an dieser Stelle durchaus gefährlich werden kann für Spaziergänger und auch unsere Mitarbeiter, wenn Radfahrer mit viel Tempo die Rampe hinunterfahren“, erklärte Sprecherin Ursula Gehrke.
Hinweisschilder aufzustellen, ist dem Wasser- und Schifffahrtsamt laut Gehrke nicht erlaubt. Und so blieb nach den Protesten und der Verletzung eines Radfahrers nur die Demontage der Bodenschwelle nach wenigen Wochen. „Wir werden uns etwas anderes überlegen müssen“, sagte die WSA-Sprecherin etwas ratlos.
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