
Jessie Fröde schreibt über das, was sie auf ihren Reisen erlebt. Diese haben sie bis beispielsweise bis in den Iran geführt. Aber auch vor der Haustür in Dorsten könne man viel erleben, sagt sie. © Julian Preuß
Reisebloggerin Jessie Fröde (38) gibt Tipps für Mikroabenteuer in Dorsten
Sommerferien
Zu Fuß ist Jessie Fröde bis in den Iran gelaufen. Die Dorstenerin liebt Abenteuer. Doch die gebe es nicht nur weit weg, sondern auch vor der Haustür, sagt sie. Und schildert ihre Ideen.
Ungefähr zwei Wochen dauert es noch, dann startet auch in Dorsten das neue Schuljahr. Für Schülerinnen und Schüler bleibt nicht mehr viel Zeit, die Urlaubsregionen Deutschlands zu entdecken oder gar eine Auslandsreise zu planen. Doch beides brauche es gar nicht, um Abenteuer zu erleben, sagt Jessie Fröde. Sie muss es wissen. Denn die Dorstenerin liebt Abenteuer, kleine oder große.
Fröde berichtet im Internet über ihre Touren
Im Internet schreibt die 38-Jährige darüber. Regelmäßig veröffentlicht Fröde Beiträge auf ihrem Blog „bunterwegs“. Bei Instagram hält sie ihre Follower ebenfalls auf dem Laufenden. Sie berichtet beispielsweise über eine rund 4.500 Kilometer lange Wanderung. Zu Fuß lief Fröde von Hamburg aus nach Teheran in den Iran. Fast zwei Jahre lang war sie mit Unterbrechungen unterwegs, bis Ende 2017.
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Eigentlich sollte es Ende 2019 wieder zurück nach Teheran gehen. Von dort aus wollte Fröde weiter wandern nach Nepal. „Das ist mein Traumreiseland“, sagt sie. Doch dann verbreitete sich das Coronavirus rasend schnell. Sie erzählt: „Wegen der Pandemie wurde der Flug in den Iran gestrichen.“ Das Land am Persischen Golf war direkt nach dem Ausbruch besonders stark betroffen.
Wie viele andere Reisende war Fröde ebenfalls von den strikten Ein- und Ausreisebeschränkungen betroffen. Eine Fortsetzung des Abenteuers war nicht möglich. Und doch schlug und schlägt Frödes Abenteurerherz weiter.
Abenteuer in der Heimat: „Es gibt immer etwas zu entdecken
Nun eben in Dorsten und Umgebung. „Das, was ich hier vor der Haustür finde, ist auch schön“, sagt die gebürtige Borkenerin. Sie sei zwar in Dorsten aufgewachsen, sagt Fröde. Aber dies bedeute nicht, dass sie bereits alles in ihrer Heimat gesehen habe. „Das ist ein Trugschluss. Es gibt immer etwas zu entdecken.“
Deshalb soll es in ein paar Wochen wieder auf Tour gehen. „Ich möchte mit meinem Hund von Dorsten nach Recklinghausen wandern“, erzählt sie. Eine Strecke von grob 20 Kilometern klingt zunächst nicht ungewöhnlich. Doch Fröde möchte draußen übernachten. Im Zelt.
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Dabei ist das Zelten in Wäldern verboten. Wer sein Lager in der freien Landschaft aufschlägt, befindet sich zumindest in einer rechtlichen Grauzone. Um sicherzugehen, hat Fröde aber einen Tipp parat: „Man kann bei Bauernhöfen fragen, ob man das Zelt beispielsweise am Rand eines Feldes aufschlagen darf.“ Ausprobiert habe Fröde das jedoch noch nicht.
Abenteuer bedeutet etwas nicht Alltägliches zu machen
Doch genau das mache für die Bloggerin ein Abenteuer aus. „Um eine fremde Person nach einem Schlafplatz zu fragen, muss man eine Hemmschwelle überwinden. Und ein Abenteuer zu erleben, bedeutet für mich, etwas zu machen, was nicht alltäglich ist, was vielleicht sogar verrückt ist.“ Eine abstrakte Definition. Mit etwas Fantasie lassen sich daraus jedoch einige Ideen für Mikroabenteuer vor der Haustür ableiten.
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Beispielsweise könne mit dem Bus oder mit dem Zug zur Endhaltestelle fahren und dort vor Ort die Gegend erkunden. Auch Kanal und Lippe würden die Möglichkeit bieten, für kurze Zeit dem Alltag zu entfliehen. „Manchmal reicht es schon, einfach loszulaufen“, sagt Fröde.
Das funktioniere auch ohne Hightech-Ausrüstung. Trotzdem gebe es einige Dinge, die Abenteuerlustige mitnehmen sollten: „Man sollte auf jeden Fall Verpflegung, also Wasser und etwas zu essen, Geld und ein Handy für den Notfall dabei haben.“ Fröde wird diese Dinge ebenfalls einpacken, wenn sie in zwei bis drei Wochen wieder zu Fuß loszieht. Unter anderem steht eine Wanderung auf dem Hohe-Mark-Steig auf dem Plan.
Blogbeiträge über ihre Touren vor der Haustür wird Fröde deshalb wohl erst nach den Sommerferien veröffentlichen. Bis dahin bleibt den Schülerinnen und Schülern also noch Zeit, in Dorsten und Umgebung selber noch das ein oder andere Mikroabenteuer während der restlichen Ferientage zu erleben.
Geboren in der Stadt der tausend Feuer. Ruhrpott-Kind. Mag königsblauen Fußball. Und Tennis. Schreibt seit 2017 über Musik, Sport, Wirtschaft und Lokales. Sucht nach spannenden Geschichten. Interessiert sich für die Menschen und für das, was sie bewegt – egal in welchem Ort.