Bienenvolk macht es sich auf Restaurant-Terrasse mitten auf dem Markt in Dorsten bequem

© Berthold Fehmer

Bienenvolk macht es sich auf Restaurant-Terrasse mitten auf dem Markt in Dorsten bequem

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Da staunten die Passanten nicht schlecht: Ein aus 20.000 bis 30.000 Tieren bestehendes Bienenvolk nahm auf einem Tisch der Pizzeria auf dem Marktplatz Platz. So kam es dazu.

Dorsten

, 07.05.2019, 16:41 Uhr / Lesedauer: 2 min

Solch einen ungewöhnlichen und zahlenmäßig großen Besuch hatte die Pizzeria „O`Pazzo“ am Markt noch nie. Ein Bienenvolk, bestehend aus 20.000 bis 30.000 Tieren, tanzte am Dienstagmittag auf dem Marktplatz durch die Luft und nahm dann gemeinsam in einem Sonnenschirm und auf einem Tisch auf der Außen-Terrasse des Gastro-Betriebes Platz.

Nach anderthalb Stunden war das ungewöhnliche Meeting vorbei. Denn die „O`Pazzo“-Belegschaft hatte sofort das Dorstener Ordnungsamt informiert, deren Mitarbeiter gaben dem Kollegen Christoph Möllers aus der Verkehrsplanungsbehörde Bescheid.

Wasserspritze dabei

Denn der ist Vorsitzender des Imkervereins Marl-Haltern-Dorsten und Ehemann der Dorstener Imkerin Karina Möllers, die sich sofort mit Besen, Eimer und einem sogenannten „Ablegerkasten“ in Bewegung setzte, um den Schwarm einzusammeln. Auch eine Wasserspritze hatte Karina Möllers dabei. „Damit habe ich die Bienen leicht befeuchtet, damit sie schwerer werden und nicht wegfliegen können“, erzählte sie nach ihrer Mission.

Die Bienen flogen auf einen Tisch auf dem Marktplatz.

Die Bienen flogen auf einen Tisch auf dem Marktplatz. © Berthold Fehmer

Doch wie kam es überhaupt dazu, dass der Schwarm urplötzlich den Tisch auf dem Marktplatz bevölkerte? Karina Möllers vermutet, dass die Bienen vorher wohl nur ein paar hundert Meter weit entfernt gelebt und sich von einem bestehenden Volk abgespalten haben, um sich eine neue Behausung zu suchen.

Spurbienen suchten Fährte

Wahrscheinlich habe das alte Volk eine neue Königin geboren und die „Marktplatz-Bienen“ seien mit ihrer eigenen Königin auf der Suche nach einer neuen „Höhle“ gewesen. Die Spurbienen, quasi die „Fährtensucher“, hielten dabei Ausschau nach dunklen Orten für ihren Bienenstock, „daher kommt auch der Ausdruck stockdunkel“, so Karina Möllers. Und wohl weil der Tisch und der Schirm eine dunkle Farbe aufweisen, seien die Tiere dort gelandet. Ihre Königin war übrigens gut zu erkennen: Sie war von ihrem Vorbesitzer mit Farbe markiert worden: „Und zwar in Rot, wie alle Königinnen, die im Jahr 2018 geschlüpft sind.“

Die Königin ist rot eingefärbt.

Die Königin ist rot eingefärbt. © Berthold Fehmer

Keiner wurde gestochen

Karina Möllers hat das Volk nach der Einsammelaktion mit nach Hause genommen. „Wenn der Vorbesitzer die Bienen zurückhaben möchte, kann er sich bei mir melden, ansonsten würde ich sie einem Jungimker schenken, der noch kein Volk hat, oder jemandem, der sein Volk verloren hat.“ Einfangen können hat sie allerdings nur gut 90 Prozent der Bienen samt ihrer Königin. „Die anderen dürften zu ihrem alten Volk zurückgeflogen sein“, mutmaßte die Dorstener Imkerin. Übrigens: Gestochen wurde keiner der Passanten.

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