Beleuchtungskonzept für Straßen und Wege in Dorsten Licht in Parks wird 22 Uhr abgeschaltet

Beleuchtungskonzept: Licht in Parks wird 22 Uhr abgeschaltet
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Die Diskussion um die Straßen- und Wegebeleuchtung in Dorsten ist nicht neu. Im März 2023 wurde das Beleuchtungskonzept im Dorstener Bauausschuss noch von der Tagesordnung genommen, weil seitens der Politik „Nachbesserungsbedarf“ gesehen wurde. Im Mai erfolgte ein Workshop mit Mitgliedern des Bauausschusses.

Grundsätzlich gilt seit 2012 die vom Rat beschlossene Regel „Keine Erweiterung der Straßenbeleuchtung im Bestand“, die als Haushaltssicherungs-Maßnahme beschlossen wurde. Für das neue Konzept soll der Rat diese Entscheidung aufheben.

Licht aus ab 22 Uhr

In Grün- und Parkanlagen sollen aber weiterhin keine neuen Beleuchtungsanlagen errichtet werden. Vorhandene Laternen sollen dort ab 22 Uhr ausgeschaltet werden, außer wenn der Weg eine „wichtige Verbindungsfunktion“ hat. „Eine Ausnahme stellt die Beleuchtung im Bürgerpark Maria Lindenhof darf. Hier bedarf es noch gesonderter Regelungen“, so die Vorlage für den Bauausschuss.

Die nächtliche Abschaltung solle Tieren einen Rückzugsort ermöglichen, so die Verwaltung. Die grundsätzlich aber auch die soziale Kontrolle durch eine vernünftige Beleuchtung im öffentliche Raum für nicht zu vernachlässigen hält. Während sich neuere Beleuchtungsanlagen individuell schalten lassen, sollen ältere Beleuchtungsanlagen in Parks, die per sogenanntem „Beidraht“ ans Stromnetz angeschlossen sind, zunächst in Betrieb bleiben. Bis sie kaputt gehen.

Schulweg-Beleuchtung

Ein besonderes Augenmerk will die Verwaltung auf das Umfeld von Schulen legen: Im näheren Umfeld von Schulen sollen Wege auf ihre Beleuchtungssituation untersucht und Mängel zeitnah abgestellt werden. Mittelfristig will die Verwaltung auch das weitere Umfeld der Schulen untersuchen und gegebenenfalls bei Mängeln nachbessern.

An Straßenlaternen sollen die Leuchtköpfe zuerst ausgewechselt werden, die am meisten Strom verbrauchen. Vom Verbrauch hängt ab, wie schnell sich der Austausch amortisiert und hier sind die Unterschiede erheblich. Bei hohem Verbrauch kann sich der Austausch bereits nach sechs Jahren lohnen, bei bereits niedrigem Verbrauch erst rechnerisch in 54 Jahren - also weit über die Lebensdauer der Leuchten hinaus. „Es macht aus energetischen beziehungsweise rein monetären Gesichtspunkten somit keinen Sinn, Leuchtköpfe im unteren Leistungsbereich vorzeitig auszutauschen“, so die Vorlage.

Nicht alle Leuchtköpfe sollen auf einen Schlag ausgewechselt werden. Denn das würde sich nicht rechnen, so die Verwaltung.
Nicht alle Leuchtköpfe sollen auf einen Schlag ausgewechselt werden. Denn das würde sich nicht rechnen, so die Verwaltung. © picture alliance/dpa

Die schnellste und effektivste Maßnahme für Energieeinsparung sei der Austausch der Leuchtmittel durch „LED-Retrofit“-Lampen, so die Verwaltung, was etwa 50 Prozent Strom sparen soll. Herkömmliche Leuchtmittel sollen an erhaltenswerten Leuchtköpfen 2024 und 2025 gegen diese LED-Technik getauscht werden, was je nach Leistung zwischen 15 und 80 Euro kostet. Damit verbunden wäre nach jetzigem Stand eine Einsparung von 207.000 Euro Stromkosten pro Jahr.

Zum Vergleich: Eine komplett neue Leuchtstelle zu errichten, kostet etwa 2.500 Euro. Muss „nur“ der Leuchtkopf getauscht werden, kostet das immer noch zwischen 860 und 1.030 Euro. Ziel sei es, alle „herkömmlichen“ Beleuchtungsköpfe in den nächsten 15 Jahren auszutauschen. Vorteil: Diese können dann „intelligent und individuell“ gesteuert werden.

Untergeordnete Wege sollen dann per „mitlaufendem Licht“ erhellt werden können, wie es bereits kürzlich beim Gehweg-Ausbau in Deuten an der Kirche erfolgte.

Heißt: Sensoren reagieren auf Bewegung und erhellen die Straße dort, wo der Fußgänger oder Radfahrer ist - anschließend wird das Licht wieder gedimmt. Der nächste Bereich, wo diese Technik zum Einsatz kommen soll, wird das Wohngebiet „Auf dem Beerenkamp“ sein.

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