Christoph Winck, Verlagsleiter der Dorstener Zeitung, und Petra Menting (Volksbank Schermbeck) ehrten Müllerin Barbara Mense, die zur Unternehmerin des Jahres 2021 gewählt wurde. Mit ihr freuten sich Ehemann Detlef Hinzmann, Bürgermeister Tobias Stockhoff sowie Menses Eltern, Wilhelm und Johanna Mense (v.l.).

© Guido Bludau

Barbara Mense ist Unternehmerin des Jahres: „Ich bin hochrot angelaufen“

rnUnternehmerin des Jahres

Zur Unternehmerin des Jahres 2021 ist Müllerin Barbara Mense am Freitag ausgezeichnet worden. Ihre erste Reaktion, als sie von der Auszeichnung erfuhr? „Ich bin hochrot angelaufen.“

Dorsten

, 12.11.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Rund 90 Gäste waren zur Ehrung im Gemeinschaftshaus Wulfen erschienen, bei der die 3G-Regel am Eingang kontrolliert wurde. Christoph Winck, Verlagsleiter der Dorstener Zeitung, sagte zu Johanna und Wilhelm Mense, den Eltern der Preisträgerin, die im Familienbetrieb eine Mühle und einen Bioladen führt: „Sie können mit Stolz auf Ihre beiden Töchter blicken.“ Barbara Menses Schwester Jutta konnte übrigens nicht zur Ehrung kommen. Winck: „Die hält den Laden offen.“

Winck erinnerte an den Unternehmer des Jahres 2020, Thomas Baumann, der wegen Corona nur „im ganz kleinen Kreis“ geehrt wurde und an diesem Freitag nicht zugegen sein konnte. Bürgermeister Tobias Stockhoff nutzte sein Grußwort, um die Wahl Baumanns als „exzellente Entscheidung“ zu würdigen. Erst kürzlich in den Herbstferien sei der Preisträger mit seiner Firma Fernmeldebau Baumann GmbH in die Bresche gesprungen, als an der St.-Ursula-Realschule versehentlich eine Gasleitung vom Bagger beschädigt wurde.

„Sie überzeugen mit Argumenten“

Über die aktuelle Preisträgerin sagte Stockhoff, dass diese Verantwortung für Familie, Mitarbeiter und den Stadtteil Hervest übernehme. Und für Nachhaltigkeit und Umweltschutz stehe. Insbesondere lobte Stockhoff an Mense: „Sie überzeugen mit Argumenten, nicht mit Ideologie.“ Dass mit der Mühle Mense auch mal ein kleinerer Betrieb ausgezeichnet werde, mache anderen Mut. Stockhoff: „Wir brauchen keine Träumerinnen und Träumer - wir brauchen Visionäre.“

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Sie sei aufgeregt, gestand anschließend Petra Menting von der Volksbank Schermbeck. Gleichzeitig strahlte sie aber über das ganze Gesicht. Denn Menting durfte die Laudatio über ihre Freundin halten. Verbunden sind beide seit mehr als 25 Jahren über Sport (Klettern), Reisen sowie die gemeinsame Liebe zum Kochen und zum Wein.

Laudatorin Petra Menting (Volksbank Schermbeck) war die Freude darüber, dass ihre Freundin Barbara Mense zur Unternehmerin des Jahres 2021 gewählt wurde, deutlich anzusehen.

Laudatorin Petra Menting (Volksbank Schermbeck) war die Freude darüber, dass ihre Freundin Barbara Mense zur Unternehmerin des Jahres 2021 gewählt wurde, deutlich anzusehen. © Guido Bludau

„Einzige Müllerin im weiten Umkreis“

„Wussten Sie eigentlich, dass wir zum Kuchenbacken meistens im Supermarkt das falsche Mehl kaufen?“, fragte Menting die Gäste. „Ich kennen einen Ort in Dorsten, an dem genau solche Irrtümer ausgeräumt werden.“ In der fast 90 Jahre alten Mühle Mense in Hervest liege die „Welt von Barbara Mense“. „Sie ist seit über 20 Jahren die einzige Müllerin im weiten Umkreis.“

Rund 90 Gäste kamen am Freitag ins Wulfener Gemeinschaftshaus, um die Ehrung Barbara Menses zur Unternehmerin des Jahres 2021 zu verfolgen.

Rund 90 Gäste kamen am Freitag ins Wulfener Gemeinschaftshaus, um die Ehrung Barbara Menses zur Unternehmerin des Jahres 2021 zu verfolgen. © Guido Bludau

„Du lebst und liebst deine Berufung und bist mit jeder Faser deines Seins Müllerin und betreibst mit ebenso viel Herzblut deinen Bioladen“, sagte Menting zu Mense. „‚Mir hat es nie etwas ausgemacht, ordentlich mit anzupacken‘, hast du mal gesagt. Und das ist so typisch für dich, typisch uneitel und bescheiden.“ Mit ihrer Expertise und dem Gespür für Innovation habe Mense erfolgreich eine Nische gesucht und sich bewusst spezialisiert, „damit sich die kleine Mühle in Dorsten zwischen den vielen Konzernen behaupten kann.“

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Unternehmerin des Jahres 2021

Barbara Mense wurde am Freitag (12.11.) von der Dorstener Zeitung zur "Unternehmerin des Jahres" gekürt. Die Verleihung fand im Gemeinschaftshaus Wulfen statt.
12.11.2021

Menses persönliches Erfolgsrezept sei, so Menting: „Etwas zu tun, dass du wirklich liebst und mit einem Produkt umzugehen, an das du glaubst.“ Mense glaube an nachhaltige Landwirtschaft und gesunde Ernährung. „Diese Wertschätzung und Liebe zu den guten Dingen, die spürt man.“ Die eingangs gestellte Frage nach dem richtigen Mehl lieferte Menting am Ende ihrer Laudatio: für den nächsten Biskuitteig solle man statt Universalmehl mit der Kennziffer 550 einfach mal die 405 probieren. „Was dahinter steckt, erfahren Sie jederzeit von der Preisträgerin.“

„Wir sind ein Super-Team“

Barbara Mense zeigte sich gerührt über so viel Lob: „Die Auszeichnung ist für mich eine Gruppenleistung“, hob sie zunächst ihre Familie und ihre Mitarbeiter hervor. Und ihren Mann Detlef Hinzmann: „Wir sind ein Super-Team.“ Von ihren Kunden sei sie überhäuft worden mit Glückwünschen, als die Auszeichnung in der Dorstener Zeitung angekündigt wurde.

Barbara Mense wurde am Freitag (12.11.) von der Dorstener Zeitung zur "Unternehmerin des Jahres" gekürt. Die Verleihung fand im Gemeinschaftshaus Wulfen statt.

Barbara Mense wurde am Freitag (12.11.) von der Dorstener Zeitung zur "Unternehmerin des Jahres" gekürt. Die Verleihung fand im Gemeinschaftshaus Wulfen statt. © Guido Bludau

Mense lobte auch Ricardo Penzel, Betreiber der Bar 61, der den anschließenden Imbiss ganz nach dem Geschmack der Preisträgerin zusammengestellt hatte. Mense in Richtung der Gäste: „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass Sie hier heute leckere Bioprodukte probieren dürfen.“

  • Seit 2005 vergibt die Dorstener Zeitung jährlich den Preis „Unternehmer des Jahres“. Eine unabhängige Jury entscheidet jeweils im Spätsommer, wer die Auszeichnung erhält.
  • Die bisherigen Preisträger: Hermann Imping & Gerd Kleinespel (Bäckerei/2005), Winfried Krukenberg (Bauunternehmen/2006), Ralf Honsel (Einzelhandel/2007), Rüdiger & Volker Tüshaus (Dorstener Drahtwerke/2008), Jürgen Salamon (Dr. Peters/Köpper/2009), Josef Elvermann (Betonbau/2010), Stephan Reken (Mensing/2011), Björn Freitag & Frank Rosin (Sterneköche/2012), Christel Heiming-Mechlinski (Baustoffe/2013), Gisbert Suden (u.a. Deponiebau und Entsorgung/2014), Clemens Borgmann (Autohandel/2015), Johannes Humbert (Entsorgung/2016), Christoph Thier-Essing (Lohnunternehmer Landwirtschaft/2017), Jörg Meyer (Metallwerk Kleinken/2018), Michael & Sebastian Brodmann (Stiftsquelle/2019) und Thomas Baumann (Fernmeldebau/2020).