Am Bahnübergang Burenkamp sollen die Schranken für immer unten bleiben

© Claudia Engel

Am Bahnübergang Burenkamp sollen die Schranken für immer unten bleiben

rnBahnübergang Burenkamp

Die Deutsche Bahn Netz AG ist für eine Überraschung gut. Statt Ausbau wird es jetzt wohl einen Rückbau am Bahnübergang Burenkamp geben. Das dürfte viele Wulfener und Deutener hart treffen.

Wulfen

, 12.06.2019, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Bahnübergang am Burenkamp in Wulfen ist eine Haupttransitstrecke zwischen Deuten und Wulfen. Und wird von vielen Einheimischen als Abkürzung zwischen B58 und Hervester Straße genutzt. Doch jetzt droht den Nutzern eine böse Überraschung. Denn die Deutsche Bahn Netz AG plant, den Bahnübergang für immer zu schließen. Aus Kostengründen. Und weil die Bahn „die Sicherheit erhöhen und den Lieferverkehr zu den anliegenden Firmen verbessern“ möchte.

Rückbau statt Umbau. Max Schürmann aus Wulfen ist bass erstaunt: „Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet“, sagt der Bahnexperte und Wulfener. Max Schürmann hatte vor Kurzem noch angenommen, dass der Bahnübergang nicht verschwenkt, wohl aber erneuert und mit allen technisch relevanten Mitteln ausgestattet wird.

Arbeiten waren für die Katz

„Ein Baggerfahrer hat mir auf meine Nachfrage erklärt, dass die Arbeiten für die Verlegung des Bahnübergangs für die Katz waren, da der Bahnübergang nun doch anders gelegt werden soll. Er meinte, dass ja die Mauer vom Rewe-Markt im Weg stünde, um den vorbereiteten neuen Bahnübergang machen zu können“, schrieb Schürmann am 4. Juni in einer Mail an unsere Redaktion.

Viele nutzen den Bahnübergang am Burenkamp

Dass der Bahnübergang nun komplett dicht gemacht werden soll, das hält Schürmann für keine gute Nachricht: „Hier sind doch viele Firmen, die den Übergang nutzen. Außerdem wird dieser Bahnübergang stark von Menschen aus Deuten frequentiert, die in Wulfen bei Rewe oder Lidl einkaufen. Umgekehrt biegen etliche Wulfener von der Hervester Straße in Richtung Burenkamp ein, um den kürzesten Weg zur B58 zu nehmen.“

Am Bahnübergang Burenkamp bilden sich einmal in der Stunde lange Rückstaus vor den heruntergelassenen Schranken.

Am Bahnübergang Burenkamp bilden sich einmal in der Stunde lange Rückstaus vor den heruntergelassenen Schranken. © Claudia Engel

Die Bahn selbst hat laut Unterlagen, die seit Dienstag (11. Juni) bis Mittwoch (10. Juli) öffentlich im Vermessungsamt des Rathauses Dorsten (Zimmer 111, Halterner Straße 28) ausliegen oder über einen Link der Bezirksregierung Münster abgerufen werden können, sechs Ausbau-, Umbau- oder eben auch die Schließungsvariante geprüft. Und ist zu dem Ergebnis gekommen: „In Anbetracht der geringen Weglänge und unter Berücksichtigung, dass die Sicherheit am Bahnübergang nicht im vollen Umfang hergestellt werden kann, wird eine ersatzlose Aufhebung des Bahnübergangs empfohlen. In Folge der Schließung des Bahnüberganges ergibt sich zukünftig ein Umweg für den Kfz-Verkehr von circa 640 Metern bis maximal circa 1880 Meter über die nahegelegenen Bahnübergänge Köhler Straße und Weseler Straße (B58).“

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Warum die Deutsche Bahn Netz AG die Schließung des Bahnübergangs Burenkamp favorisiert und den ursprünglich avisierten Umbau nicht weiterbetreibt, begründet sie auch mit den Schwierigkeiten, die der Anlieferverkehr am Rewe-Markt mit den örtlichen Gegebenheiten hat.

Schwierige Belieferung des Rewe-Marktes

„Die Belieferung des Verbrauchermarktes erfolgt hauptsächlich mit Last- bzw. Sattelzügen. Da ein Wenden im Bereich der Laderampen nicht möglich ist, erfolgt die Anlieferung rückwärtig.“ Der Lieferverkehr biege nach links in Richtung Straße „An der Gießerei“ ein, um dann rückwärts auf der Fläche des Rewe-Marktes einfahren zu können. Fahrzeuge aus südlicher Richtung müssten deshalb warten, da die Fahrbahnbreiten einen Begegnungsverkehr verhindern. Um diese Situation zu verbessern, müsste aufwendig neu gebaut werden, außerdem müssen Gebäude- oder Gebäudeteile abgerissen werden. „Erfordernis und Wirtschaftlichkeit dieser Variante sind infrage zu stellen“, folgert die Bahn aus ihren Untersuchungen.

Kritiker und Einwender haben nun bis spätestens zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist die Möglichkeit, bei der Anhörungsbehörde, das ist die Bezirksregierung Münster, Domplatz 1-3, 48143 Münster, oder bei der Stadt Dorsten, Halterner Straße 28, 46284 Dorsten, Vermessungsamt, Zimmer 111, Einwendungen gegen den Plan schriftlich zu äußern. Elektronisch können Einwendungen durch DE-Mail, poststelle@brms-nrw.de-mail.de, erhoben werden.