Die letzten gut drei Monate seines Berufslebens muss Günter Hölsken in einem Übergangs-Container verbringen. „Wenn unser Gebäude wiedereröffnet wird, bin ich schon in Rente“, sagt der Leiter der Dorstener Radstation. „Mein Nachfolger darf sich jedenfalls schon jetzt freuen“, so Hölsken: „Denn hier wird es sich mit dem Umbau sehr positiv verändern.“
Denn die Radstation, die von der Beschäftigungsgesellschaft „Rebeq“ betrieben wird und neben einer großen Fahrradabstellanlage auch eine Werkstatt anbietet, gehört mit zum Gesamtpaket der Dorstener Bahnhofs-Neugestaltung. Nach Plänen des Dorstener Architekturbüro „Boos + Partner“ wird die Radstation-Immobilie zwischen ZOB und Bahnhof saniert, umgebaut und erweitert.
Am Montag haben die ersten Außenarbeiten begonnen. Um den Betrieb während der Bauphase weiter aufrechterhalten zu können, wurden nebenan mehrere Container in der Nähe der Fußgängerbrücke aufgestellt, in die Büros und Werkstatt umgezogen sind. „Wir versuchen, das Werkstatt-Angebot, so gut es geht, aufrechterhalten“, erklärt der Chef der Radstation.
Einschränkungen gibt es für diejenigen, die ihre Räder dort sicher abstellen wollen, um mit Bus oder Bahn weiterfahren zu können. „Wir nehmen während des Umbaus keine neue Kunden an und auch Tagestickets werden derzeit nicht ausgegeben“, sagt Günter Hölsken. „Wer aber sein Rad lediglich für ein, zwei Stunden bei uns deponieren will, kann dies kostenlos tun.“

Sechs Monate sollen die Umbauarbeiten andauern. Ab Januar geht im Inneren zur Sache. Das Gebäude soll unter anderem einen weiteren Eingang bekommen, damit es künftig für die Pendler auch vom neuen Bahnhofsvorplatz bequemer zu erreichen ist. Zudem gibt es einen neuen Anbau für die Werkstatt, dafür wird die überdachte und abgesicherte Radabstellanlage quasi „verschoben“. „Sie wird weiterhin 300 Stellplätze haben“, so Hölsken. Erneuert wird auch das Dach, die bisherigen Rundkuppeln auf dem Gebäude und auf dem Dach des Kiosks der Vestischen werden verschwinden. „Das soll nachher alles einheitlich aussehen.“
Die bisherigen Öffnungszeiten sollen bis zur Neugestaltung beibehalten werden. Allerdings: Weil die Container erst im Januar mit einer Außenbeleuchtung ausgestattet werden, wird die Radstation bis dahin eine Stunde früher und damit um 19.15 Uhr schließen. Ansonsten geht es wie gehabt immer werktags um 5.30 Uhr los. Vom 27. Dezember bis zum 2. Januar aber schließt die Radstation. „Darüber haben wir unsere Dauerparker bereits informiert“, so Hölsken. Da im Winter weniger Pendler mit den Rad kommen, seien derzeit nur 30 Abstellplätze belegt.
Zwölf Jahre hat Günter Hölsken die Radstation geleitet, „es war eine sehr schöne Zeit“, sagt er. Denn sowohl der technische als auch soziale Aspekt seiner Arbeit lagen ihm sehr am Herzen. Denn als Tochterunternehmen der Arbeiterwohlfahrt bildet die „rebeq“ arbeitslose Menschen und besonders benachteiligte Zielgruppen weiter: „Derzeit sind es 14 Mitarbeiter, die hier arbeiten.“
Künftig auch für E-Bikes
Nach der Wiedereröffnung wird die Werkstatt wahrscheinlich sogar personell so qualifiziert ausgestattet, dass die Radstation erstmalig auch Pannendienste und einfache Reparaturleistungen auch für E-Bikes anbieten darf. Günter Hölsken geht deshalb davon aus, dass die Einrichtung in Zukunft „deutlich mehr Nachfragen von Besitzern von E-Bikes und auch Lastenrädern haben wird“.
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