Personelle Engpässe in der Stadtverwaltung, Verzögerungen bei den beauftragten Unternehmen und Gutachtern, Lieferschwierigkeiten wegen des Ukraine-Krieges, Probleme bei den Ausschreibungen: Es ist eine komplizierte Gemengelage die dazu führte, dass die Bauarbeiten im Dorstener Bahnhofsumfeld nach den Tunnelabriss-Arbeiten kaum noch vorangegangen sind, dass die Bahnpendler weiter mit gesperrten Wegen, Umleitungen und Baustellen-Provisorien zu kämpfen haben.
Doch jetzt gibt es endlich einen Silberstreif am Horizont. Wie die Stadt in einer Berichtsvorlage für den Umwelt- und Planungsausschuss (Dienstag, 8.11., um 17 Uhr im Treffpunkt Altstadt) mitteilt, wurde inzwischen die europaweite Ausschreibung für die neuen Rampen und Treppenanlagen sowie des Bahnhofsvorplatzes erfolgreich abgeschlossen.
„Fertigbauteile befinden sich schon in der Produktion und noch im November werden die Arbeiten vor Ort fortgeführt“, erklärt die Stadt. Auch beim Umbau des denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes, das zum Bürgerbahnhof mit der Dorstener Arbeit als Ankermieter umgebaut wird, gibt es gute Nachrichten: „Alles in allem schreiten die Arbeiten am Bahnhofsgebäude gut voran“, heißt es vonseiten der Stadt, auch wenn die Auswirkungen der derzeitigen Krisen auch auf dieser Baustelle an den Firmen nicht spurlos vorübergehen.
„Die Sanierungsarbeiten an der Gebäudehülle sind weitestgehend abgeschlossen, zurzeit erfolgt der Innenausbau. Ziel ist es, bis zum Jahresende alle Oberflächen innen fertig zu stellen, sodass anschließend die Fliesen-, Parkett- und Malerarbeiten erfolgen können“, heißt es in der Vorlage.

Dritter Teil-Bereich des Bahnhofsumbaus ist der Umbau der Radstation, die künftig auch von der Bahnhofsseite her einen Eingang bekommen soll. Es hat sich bei den Planungen herausgestellt, dass dort zusätzliche Sanierungsarbeiten nötig seien. Inzwischen liegen die Baugenehmigung für den Umbau als auch die Baugenehmigung für die Container, die übergangsweise für den Betrieb der Einrichtung aufgestellt werden, vor. Ende November geht es los.
Alle drei Baustellen werden wegen der aktuellen Preissteigerungen infolge der Corona-Pandemie, des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise teurer als geplant. Hatte man vor fünf Jahren bei der Antragstellung der Fördermittel noch mit 10 Millionen Euro an Baukosten kalkuliert, wird aktuell von 12,8 Millionen Euro ausgegangen.
3,3 Millionen Eigenanteil
Da aber nur 11,1 Millionen Euro und eine Förderquote von 86 Prozent als förderfähig anerkannt werden, steigt der städtische Eigenanteil bei dem Projekt auf 3,3 Millionen Euro. „Alle Mittel sind im Haushalt der Stadt bereits eingeplant“, erklärt die Verwaltung.
Für den Umbau müssten eigentlich bis 31. März 2023 alle Kosten mit dem Fördergeber abgerechnet werden. „Die Verwaltung steht daher in engem Austausch mit den Auftragnehmern, damit sich der städtische Eigenanteil nicht weiter erhöht und alle Fördermittel fristgerecht abgerufen werden können.“ Auch mit der Bezirksregierung Münster steht die Verwaltung in dieser Frage „in engem Austausch“, so die Stadt.
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