Bahn muss in Dorsten ihre Pläne ändern

Eisenbahn-Bundesamt macht Auflagen

Das Eisenbahn-Bundesamt fordert Nachbesserung: Das Güterzuggleis am Dorstener Bahnhof soll bleiben. Darüber wird sich vor allem eine Dorstener Firma freuen.

Dorsten

, 14.06.2018, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
Am Güterzuggleis wurde bereits gearbeitet.

Am Güterzuggleis wurde bereits gearbeitet. © Manfred Diekenbrock

Die Gleisarbeiten am Dorstener Bahnhof sind in vollem Gange. Die von Dorsten ausgehenden Bahnstrecken werden an das elektronische Stellwerk in Coesfeld angeschlossen, die Gleise auf der Westseite des Bahnhofs werden entfernt und auf der Ostseite entsteht gerade ein neuer Bahnsteig.

Doch die Planungen der Bahn müssen geändert werden: Denn das Eisenbahnbundesamt hat die Genehmigung jetzt mit der Auflage verbunden, Gleise und Weichen bereitzuhalten, um weiterhin langfristig einen störungsfreien Betrieb auch für Güter-, Sonder- und Arbeitszüge zu ermöglichen.

Nachbesserung verlangt

Ein Sprecher der Bahn AG bestätigte, dass das Eisenbahnbundesamt als Genehmigungsbehörde diese Nachbesserung verlangt habe. Zurzeit verläuft der Betrieb im Bahnhof Dorsten über vier durchgehende Personenzuggleise und ein Güterzuggleis. Die Bahn plante ursprünglich, statt bislang fünf Durchfahrgleisen jetzt zwei durchgehende Gleise zu installieren, auf denen fast der gesamte Personenverkehr abgewickelt wird.

Doch was geschieht, wenn unerwartet ein Güterzug, ein Arbeitszug oder ein Sonderzug hinzukommt? Wo bleiben Wagen und Lokomotiven, die in die stadteigene Hafenbahn einfahren wollen? Sind Rangiertätigkeiten möglich? Der Bahn-Sprecher sagt: „Wir sind weiter der Meinung, unsere geplanten Gleise hätten dafür ausgereicht.“

Gleisbaufirma Bugdoll

Man werde aber nun sicherstellen, dass der Aufforderung des Bundesamtes nachgekommen werde. „Wir werden das Güterzuggleis nun doch nicht zurückbauen.“ Mit der Forderung des Bundesamtes wird unter anderem dem Interesse der Gleisbaufirma Bugdoll Rechnung getragen, die fast täglich die Dorstener Hafenbahn nutzt, um ihre Betriebsstätte zu erreichen. Die stark expandierende Firma sorgt auch zunehmend für Güterverkehr und nutzt die städtischen Gleisanlagen zum Abstellen kurzfristig nicht benötigter Wagen.

„Keine Verzögerungen“

Vor Ort sieht man zwar, dass das betreffende Gleis samt Weichenanschlüssen auf einer kleinen Teilstrecke bereits entfernt worden ist. Aber: „Es wird keine Verzögerungen bei den bis 2019 geplanten Bauarbeiten geben“, betont der Bahnsprecher. Das wird die Stadt begrüßen, denn der geplante und mit Landesmitteln finanzierte millionenschwere Ausbau des Bahnhofsumfelds und des -gebäudes zum Bürgerbahnhof innerhalb des Stadtumbau-Projekts „Wir machen Mitte“ hängt zeitlich eng mit der Baustellen-Taktung der Bahn zusammen.

Aber nicht nur im Bahnhofsbereich wird derzeit gebuddelt. Wegen der Umstellung auf das elektronische Stellwerk finden im Dorstener Stadtgebiet derzeit einige Bauarbeiten an Gleisen, Weichen und Bahnübergängen statt. Dies vor allem nachts, weil dann der Bahnverkehr nicht beeinträchtigt wird. In den sozialen Netzwerken gibt es immer wieder Beschwerden von Anwohnern, die sich durch die unerwarteten Arbeiten in ihrer Nachtruhe gestört fühlen. „Wir werden unsere Bauaufteilung darauf hinweisen, dass die Anlieger vorab besser über die Arbeiten informiert werden“, so der Bahnsprecher.

Der eigentlich schon in diesem Jahr auf der Strecke zwischen Dorsten und Coesfeld geplante Haltepunkt in Klein-Reken verschiebt sich um ein Jahr. Nach Angaben der Bahn fehlen noch Genehmigungen vom Eisenbahn-Bundesamt.