
© Montage Martin Klose
Aufschwung in Dorstens Altstadt macht Freude, aber ein Sorgenkind bleibt
Meinung
Viel (Förder-)Geld ist in den letzten Jahr in Dorstens Mitte geflossen. Das macht sich jetzt offenbar bezahlt. Es wird weiter investiert. Aber ein Sorgenkind wirkt zunehmend abgehängt.
Das Millionenprojekt „Wir machen Mitte“ hat für Dorstens Innenstadt eine Menge ermöglicht: eine neue Fußgängerzone, einen Bürgerpark, einen „neuen“ Bahnhof (bald fertig) und einen erweiterten Treffpunkt Altstadt samt Skateranlage, um nur einige Beispiele zu nennen.
Zum Ende der Stadterneuerungsmaßnahme, die der Stadt (vergleichsweise wenig) Geld und viel Arbeitszeit und -kraft gekostet hat, mehren sich die Anzeichen, dass die Entwicklung der Altstadt hin zu einem attraktiven Wohn- und Einzelhandelsstandort weitergeht.
Auf dem Gelände der alten Agathaschule lässt die Vereinte Volksbank bald moderne Eigentumswohnungen und eine große Aldi-Filiale bauen. Im „Domizil am Ostwall“ entstehen 33 hochwertige Eigentumswohnungen. Und gleich nebenan gibt es nun großartige Pläne für das ehemalige „Toom“-Gebäude.
Die am Freitag verkündete Idee der Zahnarzt-Familie Schlotmann von einem „Dorstener Campus“ belegt, dass die Altstadt im Windschatten des „Wir machen Mitte“-Projektes ein begehrter Ort für weitere Investitionen geworden ist.
Einzig die seit Jahren kriselnden Mercaden halten da momentan nicht mit. Viel investiert in Optik und Funktionalität wurde auch hier, aber Corona hat die Suche nach neuen Mietern nahezu unmöglich gemacht.
Mit Blick auf das (vorläufige?) Ende der Pandemie und die Entwicklung jenseits des Westwalls muss der Aufschwung nun auch die Mercaden erreichen.
Wann sonst?
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
