
© Michael Klein
Auch eine „Grüne Welle“ würde die Verkehrsprobleme nicht beseitigen
Meinung
Eine neue Ampeltechnik soll für mehr „Grüne Welle“ sorgen. Das wird die Verkehrsprobleme in Dorsten nicht beseitigen. Wer weniger Verkehr haben will, muss ihn vermeiden - oder verlagern.
Innenstadt-Verkehr ist eine komplizierte Sache. Autofahrer wollen nicht vor roten Ampeln stehen, sondern zügig durchkommen. Fußgänger wollen nicht allzu lange vor roten Ampeln warten, sondern zügig die Straße überqueren können. Und Radfahrer: Sie wissen schon.
Wenn sich dann noch - wie im Falle Dorsten - der Verkehr von mehreren Landes- und Bundestraßen in die Stadtmitte ergießt, wenn dazu noch Busverkehr vom und zum Busbahnhof integriert werden muss, wenn unterschiedliche Interessen an Ampeln an einem Einkaufszentrum aufeinandertreffen, dann wird es schwierig mit einer „Grünen Welle“.
Da wird ein neues Steuergerät an einer Doppel-Ampel wohl wenig ausrichten - ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
In Dorsten quälen sich vor allem zu Stoßzeiten zu viele Fahrzeuge durch die Stadt. Und sie dürften in Zukunft nicht weniger werden. Deshalb muss mehr für den Rad- und ÖPNV-Verkehr getan werden. Ob das allein die Verkehrsprobleme lösen würde, ist allerdings fraglich.
Neue Kanal- und Lippequerung
Wer Durchfahrtsverkehr nicht vermeiden kann, der muss ihn verlagern. Im Dorstener Flächennutzungsplan ist eine mögliche weitere Kanal- und Lippe-Querung von der Halterner Straße über die Glashütte hin zu den Bundesstraßen Bochumer- und Marler Straße verzeichnet, die einen Teil der Blechlawinen aufnehmen könnte. Wäre zumindest mal eine Diskussion wert.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
