Atlantis Dorsten steuert auf Rekordjahr zu Freizeitbad investiert in die Zukunft

Atlantis steuert auf Besucherrekord zu und investiert in die Zukunft
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Das Atlantis ist beliebt wie nie. Das bestätigte Geschäftsführer Frank Schellhaus jetzt auf Anfrage. „Wir steuern auf ein Rekordjahr zu“, sagt er. 2024 und 2025 sind deshalb umfassende Investitionen geplant.

Schellhaus geht davon aus, dass bis Jahresende etwa 470.000 Besucher im Atlantis gewesen sind - so viele wie nie zuvor. Das Gros der Gäste zieht es in den Badbereich, aber Sauna und Fitnessbereich erfahren ebenfalls immer mehr Zuspruch. Die Gründe:

  • 1. Nach Corona wird alles besser: Während der Pandemie gehörte das Atlantis eindeutig zu den Verlierern. Monatelanger Lockdown, Kurzarbeit, strenge Vorschriften - das verhagelte die Bilanzen seit 2020 gewaltig. „Wir waren aber auch eines der ersten Bäder, die wieder geöffnet haben“, sagt Frank Schellhaus. „Möglich, dass dann auch viele Neukunden gekommen - und geblieben sind.“ Bis jetzt sind etwa 340.000 Besucher allein im Badbereich gezählt worden. Weil die Menschen wieder Lust haben, schwimmen zu gehen. Und weil sie fürs Eintrittsgeld trotz eingeführter Energiepauschale mit Rutschen, Spaßbad, Kinderbereich und Sportbecken offenbar eine Menge geboten bekommen.

  • 2. Mehr Nichtschwimmer ausgebildet: Bedingt durch Corona hat das Atlantis einen erheblichen Nachholbedarf bei Schwimmkursen für Kinder ausgemacht. „Wir haben das Angebot ausgeweitet und derzeit ein Plus von 60 Prozent bei den Kursteilnehmern gegenüber der Zeit vor Corona“, betont Schellhaus. Regelrecht begeistert von dem Angebot ist Sandra Bohde. Die Mutter aus Dorsten schrieb vor wenigen Tagen: „Unsere im Juli sieben gewordene Tochter Mila hat tatsächlich das Gold-Abzeichen geschafft. Sie ist unendlich stolz und sicher ist dies eine Motivation für viele.“ Erreicht habe sie das in kleinen Schritten seit Juli 2022, jeweils in einem Ferienkurs hier im Bäderbetrieb. „Es geht hier streng, aber fair zu. Verschenkt werden die Abzeichen nicht und intensiv ist es in der Tat. Aber es lohnt sich.“

  • 3. Boom auch bei Reha-Kursen und Fitness: Die Teilnehmerzahl bei den Reha-Kursen und im Fitnessbereich hat das Atlantis um 20 Prozent steigern können. Auch für Kinder werden dort mittlerweile Reha-Kurse angeboten. „Die Nachfrage war sehr groß, also haben wir auch am Vormittag Wasserflächen für Kurse bereitgestellt“, sagt Schellhaus. Der Fitnessbereich sei ebenfalls erweitert worden und werde „sehr gut angenommen“. Und im Saunabereich bekommen die Atlantis-Mitabeiter oft zu hören, dass die Tageskarte für 20,50 Euro vergleichsweise preiswert sei.

Die Aussichten

2024 und vor allem 2025 werden ziemlich sicher keine Rekordjahre, das ist jetzt schon klar. Denn das Atlantis wird, wenn der Verwaltungsrat im November zustimmt, in den nächsten Jahren energetisch saniert.

„Den von der Stadt zugesagten Verlustausgleich mussten wir in diesem Jahr noch nicht in Anspruch nehmen“, bestätigt Schellhaus. „Das trägt dazu bei, die anstehenden Maßnahmen umsetzen zu können.“

Ende des Frühjahres 2024 soll eine Wärmepumpe installiert werden, das spart etwa drei Millionen Kilowattstunden, der Energiebedarf von etwa 750 Einfamilienhäusern. Schellhaus: „Unsere Energiekosten haben sich seit dem Ukraine-Krieg vervierfacht.“

Die Dachflächen sollen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Die dann möglichen CO²-Einsparungen betragen laut Schellhaus etwa 600 Tonnen. Vorher seien noch Dachsanierungsarbeiten der Flachdachflächen in einzelnen Bauabschnitten erforderlich. „Erste Abschnitte werden bereits im Jahr 2024 saniert.“

Der Austausch der Lüftungsanlage ist ab 2025 geplant. „Nach über 20 Jahren ist eine solche Maßnahme erforderlich.“ Damit seien laut Schellhaus weitere Kosten und auch eine etwa zehnwöchige Schließungsphase verbunden, jedoch könnten eine weitere Million Kilowattstunden Energie und rund 300 Tonnen CO² eingespart werden.

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