Standortleiter Christoph-Brings, Arvato Dorsten

Standortleiter Christoph Brings hält die zweite Ausbaustufe der Arvato-Niederlassung in Dorsten für dringend erforderlich. © Guido Bludau

Arvato zündet in Dorsten die nächste Ausbaustufe - und denkt schon weiter

rnLogistik

Das Logistikzentrum von Arvato in Dorsten wird erneut erweitert. Die Bertelsmann-Tochter reagiert damit auf den wachsenden Online-Handel. Obwohl sie in Dorsten bislang nur sechs Kunden hat.

Dorsten

, 26.05.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit einem „großen Bahnhof“ ist vor wenigen Wochen in Wulfen der offiziell erste Spatenstich des neuen Logistikzentrums von Levi Strauss & Co. gefeiert worden. Beinahe unbemerkt läuft dagegen die Erweiterung von Arvato Supply Chain Solutions im Industriegebiet Dorsten/Marl, einer von 16 Standorten in Deutschland und 86 weltweit.

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Es ist auf Dorstener Boden die zweite Ausbaustufe der Bertelsmann-Tochter seit 2017, und sie ist dem wachsenden Online-Handel geschuldet. „Wir sind sicherlich ein Gewinner der Corona-Pandemie“, sagt Unternehmenssprecherin Sonja Groß ohne Scheu.

Auf dem riesigen Gelände an der Marler Straße entsteht derzeit „für einen größeren zweistelligen Millionen-Betrag“, so Sonja Groß, eine neue Lagerhalle mit weiteren 10.000 Quadratmetern Grund- und etwa 16.000 Quadratmetern Nutzfläche.

Mitte 2023 soll die dritte und bislang größte Halle fertig sein. „Das ist wichtig, um unsere Geschäfte zu sichern und weitere Kunden zu gewinnen“, glaubt Standortleiter Christoph Brings. Sechs sind es zurzeit in Dorsten, ihre durchaus namhaften Namen nennt das Unternehmen ungern öffentlich, obwohl die Firmenlogos im Eingangsbereich zu sehen sind.

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Triumph und Skoggy werden offiziell bestätigt, aber auch Birkenstock beispielsweise gehört dazu - und Levi‘s. Wird das auch in zwei Jahren noch so sein? „Ja“, sagt Standortleiter Christoph Brings. „Wir beliefern die Endkunden direkt.“ Von Wulfen aus sollen hingegen ab Mitte 2024 die Levi’s-Läden in Europa mit Ware versorgt werden.

Neubau Lagerhalle Arvato Dorsten

Weitere 10.000 Quadratmeter Lagerfläche sollen bei Arvato ab Mitte 2023 zur Verfügung stehen. © Guido Bludau

Lagerhaltung, Kommissionierung, Verpackung, Transport-Management und Distribution wickelt Arvato unter einem Dach ab. Bis zu 50.000 Teile täglich werden angeliefert, mehr als 40.000 Pakete und 300 Paletten verlassen das Lager pro Tag durchschnittlich wieder. Arvato arbeitet unter anderem mit der Deutschen Post DHL zusammen, die ihr Paketzentrum gleich nebenan hat.

Arbeitsmarkt im Ruhrgebiet war ein Ansiedlungskriterium

Aktuell sind in Dorsten etwa 600 Mitarbeiter beschäftigt, viele im Niedriglohn-Segment. In der Hauptsaison, beispielsweise vor Weihnachten, sind es laut Brings aber „deutlich mehr“. Hinzu kommen rund 150 Mitarbeiter im Kundenservice. Die Arbeitsmarktsituation im Ruhrgebiet war ein wesentliches Kriterium, dass sich Arvato vor einigen Jahren für das Industriegebiet Dorsten/Marl entschieden hat.

Lagerhalle bei Arvato in Dorsten

Die Waren von sechs namhaften Kunden u.a. aus der Modebranche werden bei Arvato in Dorsten angenommen, kommissioniert und an den Endkunden weiterverschickt. © Guido Bludau

Allerdings: Um „schnell und effizient auf veränderte Marktbedürfnisse reagieren zu können“, wie es von Unternehmensseite heißt, investiert Arvato derzeit massiv in die Automatisierung seiner Standorte - auch in Dorsten. Welche Auswirkungen das auf die Mitarbeiterzahl eines Tages haben könnte, sei noch unklar.

Klar ist hingegen, dass auf dem Areal noch Platz wäre für vier weitere Ausbaustufen. Das Rad der Zeit ist nicht mehr zurückzudrehen, der Online-Handel wird weiter an Einfluss und Marktanteil gewinnen. Davon ist Arvato überzeugt.