Ein Anwohner an der derzeit gesperrten Brücke über den Rapphoffs Mühlenbach am Polsumer Weg in Altendorf-Ulfkotte machte im Planungsausschuss seinem Ärger Luft: Pakete würden nicht mehr zugestellt. „Zeitung kriegen wir auch nicht mehr.“ Und Schulkinder müssten nun fünf Kilometer mehr Weg in Kauf nehmen, an Hauptstraßen entlang, „die nicht beleuchtet sind“, so der Anwohner. „Wie können wir das anders machen? Eine Behelfsbrücke haben wir ja nicht gekriegt.“
Zuständig für die Arbeiten ist der Lippeverband. Stadtbaurat Holger Lohse sagte, dass die Stadt Dorsten auf die Probleme hingewiesen habe, es aber nicht gelungen sei, sich auf eine Behelfsbrücke zu einigen.
Der Lippeverband könne als Umlageverband die Kosten dafür „nicht an irgendwen weitergeben“, die RAG könne als Kostenträger nur das kostentechnisch tragen, „wofür es eine Verpflichtung“ gebe. Eine Behelfsbrücke wäre aber eine freiwillige Leistung gewesen.
„Deutlicher Einschnitt“
Die Schulweg-Verlängerung sei ein „deutlicher Einschnitt“, so Lohse. Der Anwohner berichtete: „Wir bringen unsere Tochter morgens nach Marl und holen sie abends in Gelsenkirchen ab.“ Ausschussvorsitzender Friedhelm Fragemann (SPD) gab die Bitte zu Protokoll, dass die Verwaltung die Schulweg-Sicherung prüfen solle. Auch an der Altendorfer Straße, wo die Schülerinnen und Schüler entlang müssten, sei derzeit Baustelle, so der Anwohner.
Lohse versprach, in Gremien des Lippeverbands Mitte September das Thema vorzutragen. Auch die RAG sei dort vertreten. „Mehr können wir leider als Stadt Dorsten nicht tun.“ Er wolle sich einsetzen, „dass die Bauzeit deutlich verkürzt wird und dass man dafür auch bereit ist, Geld in die Hand zu nehmen.“ Ein Jahr Bauzeit ist eigentlich angesetzt.
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