Im Jahr 2021 war es, als die Süßwarenkette „Hussel“ wegen der Coronakrise ihre Dorstener Altstadt-Filiale schließen musste. Seit über zwei Jahren gibt es mittlerweile diesen Leerstand in bester Lage der Fußgängerzone. Ein Zustand, der auch Mathias Blazej in der Seele wehtat.
„Der Marktplatz sollte doch eigentlich komplett belebt sein“, sagte sich der 37-Jährige - und entschloss sich nach reiflicher Überlegung, selbst für eine gastronomische Wiederbelebung dieses Standorts zu sorgen. Mathias Blazej will nämlich sogar in gleich zwei bisher leer stehenden Ladenlokalen ein Konzept verwirklichen, das Eiscafé, Frühstücks-, Bistro- und Kuchenangebot samt Außen-Terrasse miteinander vereint.
Dafür werden in dem exponierten Eckhaus am Markt 12 die Ex-Hussel-Filiale und das benachbarte früher dort ansässige Reisebüro zusammengelegt. Die Innenausbauarbeiten haben vor ein paar Tagen begonnen. „Ich hoffe, dass ich im Dezember eröffnen kann, spätestens im Januar“, sagt der neue Pächter. „Das hängt zeitlich von der Eistheke und der anderen Inneneinrichtung ab, die eigens aus Italien angeliefert werden.“
Mathias Blazej ist ein alter Hase im Geschäft. Viele Dorstener kennen ihn - hat er doch vor fast zehn Jahren in einer anderen exponierten Innenstadt-Lage ein Eiscafé übernommen, das der Familienvater bis heute erfolgreich leitet: Das „La Dolce Vita“ am Ostwall 1 (nahe Platz der Deutschen Einheit). „Das werde ich mit meinem Team natürlich weiter führen“, sagt er. Und es auch wegen der dortigen Hausnummer in La Dolce Vita 1 umbenennen.

Auch auf diesen bisherigen Standort hat der geplante künftige „La Dolce Vita“-Neuzugang Auswirkungen. „Am Ostwall werde ich das Eis-Labor um- und ausbauen und von dort das neue Cafe beliefern“, sagt er.
Am Markt sollen vor allem außergewöhnliche Eis-Kreationen angeboten werden. „So wie man es aus touristischen Städten kennt“, sagt er: „Man muss mit der Zeit gehen und den Gästen immer mal wieder etwas Neues bieten.“
Draußen 28 Tische
Italienisches Flair wird das neue „La Dolce Vita“ auch auf dem Marktplatz verbreiten. Denn neben den zwölf Tischen im Innenraum „sind uns draußen 28 Tische genehmigt worden“, erzählt der 37-Jährige: sieben entlang der beiden Hauswände, die anderen im Halbrund um den Stände-Brunnen.
Während des Wochenmarkts muss er sein Platzangebot natürlich einschränken. Kein Problem für ihn: „Der Marktplatz muss doch schließlich belebt sein“, betont Mathias Blazej noch einmal. „Und ich will Dorsten ja auch etwas zurückgeben, denn ich mag die Stadt und die Leute hier wirklich gerne.“
Nach Rückzug der Evangelischen Kirche: Seniorenbeirat in Dorsten übernimmt Begegnungsstätte
„Nur für Ladies on Bike“: Schrauberlehrgang für Frauen in Dorsten
Besitzer entsetzt: Autoknacker kippen in Dorsten „Liebhaberfahrzeug“ in ein Gebüsch