2003 war es, als die Aktion „Adventslichter“ ins Leben gerufen wurde - damals als Zusammenarbeit zwischen WAZ und den Wohlfahrtsverbänden, seit 2013 in Zusammenarbeit mit der Dorstener Zeitung.
Auch nach 20 Jahren stellen die beteiligten Wohlfahrtsverbände fest: Nach wir vor ist die Not vor der eigenen Haustür groß. „Um Armut und Not zu finden, muss man nicht weit schauen“, hieß es damals. „Auch in einer vermeintlich wohlhabenden Stadt wie Dorsten gibt es erschütternde Schicksale.“ Und das gilt auch noch 2023.
„Luxus“ vom Munde absparen
Vor allem auch wegen der stark gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten gibt es auch in Dorsten bedürftige Menschen, die sich jeden kleinen „Luxus“ vom Munde absparen müssen. Und deshalb entzünden wir auch im 20. Jahr des Bestehens wieder Adventslichter und erfüllen zu Weihnachten kleine Herzenswünsche.
Die Gründe für Not vor Ort sind indes vielfältig. Häufig spielen Schicksalsschläge wie schwere Krankheiten oder Behinderungen eine Rolle. Auch Alleinerziehende, Rentner oder Familien mit mehreren Kindern haben häufig nur so viel, um gerade so über die Runden zu kommen. Ein kleiner Luxus ist da meinst nicht drin. Geht ein Elektrogerät kaputt oder benötigt das Kind ein größeres Bett - häufig eine Katastrophe für die Haushaltskasse.
Die Betreuer der Wohlfahrtsverbände wählen die Adventslichter aus. Sie stehen mit ihrem guten Namen dafür, dass es sich um echte Bedürftigkeit handelt
Alle ziehen an einem Strang
AWO, Caritas, Kinderschutzbund, Sozialdienst katholischer Frauen, Kinder-, Jugend- und Familienzentrum, Lebenshilfe, Mobile Jugendhilfen oder Vereinigung für sozialpädagogische und wirtschaftliche Betreuung (VSWB) - sie alle ziehen an einem Strang, um den Menschen in der Vorweihnachtszeit einen kleinen Herzenswunsch zu erfüllen.
Andrea Schlüter vom Caritasverband, die die Aktion federführend betreut, betont: „Wenn ich mich an die Anfänge zurückerinnere, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.“ Damals wie heute gelte, dass der Staat nicht überall helfen könne. „Die staatliche Unterstützung ist begrenzt.“ Das ziehe sich wie ein roter Faden durch die Jahre.
„Bei einem der ersten Adventslichter-Fälle wünschte sich eine ältere Dame nichts sehnlicher, als mit ihrer Freundin einmal schön essen gehen zu können. Solche Fälle sind seitdem eigentlich in jedem Jahr dabei“, sagt Andrea Schlüter.
Sie dankt den Dorstenerinnen und Dorstenern: „Die Spendenbereitschaft in Dorsten ist immer groß.“ So startete die Aktion im ersten Jahr zwar eher bescheiden mit rund 5.000 Euro an Spendengeldern.
Mittlerweile ist die Aktion aber so etabliert, dass regelmäßig um die 40.000 Euro auf die Konten bei der Vereinten Volksbank und der Sparkasse Vest eingehen. Im vergangenen Jahr waren es fast 42.000 Euro. Hinzu kommen natürlich auch die unzähligen Sachspenden.

In diesem Zusammenhang betonen die Vertreter der Wohlfahrtsverbände: Die Sachspenden sollten kein Sperrmüll sein. „Das, was Sie selbst auch noch guten Gewissens nutzen würden, macht anderen Menschen auch eine Freude“, meint etwa Andrea Schlüter.
Vom 1. Dezember bis zum Heiligen Abend veröffentlichen wir an jedem Erscheinungstag eine Schilderung über eine konkrete Notlage oder einen konkreten Wunsch, zum Schutz der Betroffenen in anonymisierter Form. Samstag veröffentlichen wir zwei Fälle.
Jeder der insgesamt 24 Fälle bekommt eine Fall-Nummer. Wer Sach- oder Geldspenden einem bestimmten Fall zukommen lassen möchte, nennt auf seiner Überweisung einfach diese Nummer. Aber auch finanzielle Spenden für die Gesamtaktion, die dann gerecht verteilt werden, sind willkommen. Die Konto-Nummern veröffentlichen wir mit den Fällen. Unter jedem Fall ist ein zuständiger Ansprechpartner vermerkt.
Geldspenden gehen an: Vereinte Volksbank Dorsten, IBAN DE86424614350136300602; Sparkasse Vest Dorsten, IBAN DE07426501500011100898. Empfänger ist bei beiden Banken jeweils der Caritasverband Dorsten.
Spenden bis 200 Euro werden vom Finanzamt ohne Bescheinigung anerkannt. Ein Kontoauszug ist dafür ausreichend. Ab 200 Euro wird eine Bescheinigung ausgestellt.
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