Markus Westhoff, Schulleiter am Petrinum, favorisiert für die Zeugnisvergabe am Freitag eine Hybridlösung aus Mailversand und Abholung vor Ort.

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Abholung und Postversand: So läuft die Zeugnisvergabe an Dorstener Schulen

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Drei Alternativen zur Zeugnisvergabe gibt es in NRW. Alle werden in Dorsten genutzt. Zwei Schulen wählen den Postweg, weil sie einen Schülerauflauf in den Bussen fürchten.

Dorsten

, 27.01.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Freitag endet das erste Halbjahr nicht nur an den Dorstener Schulen. Das heißt natürlich auch, dass Zeugnisse vergeben werden. Doch wie kommen diese zu den Schülern, die sich momentan im Distanzunterricht befinden?

In NRW gibt es drei mögliche Alternativen: Die Schulen können die Zeugnisse auf dem Postweg versenden oder eine Abholung an den Schulen anbieten. Mit Zustimmung der Eltern kann auch eine elektronische Vorabübermittlung mit späterer Aushändigung erfolgen.

Abholung vor Ort an Klausener-Realschule und Ursula-Gymnasium

Die Schüler der Erich-Klausener-Realschule können ihre Zeugnisse vor Ort abholen. „Für uns als auslaufend gestellte Schule mit etwa 200 Schülern ist das recht überschaubar“, erklärt Schulleiter Rainer Kuntze. Die Schüler kommen nach Klassen aufgeteilt zeitversetzt. In einem Zeitfenster von je 20 bis 30 Minuten werden die Zeugnisse überreicht.

Wenn Eltern und Schüler das Zeugnis nicht abholen können oder wollen, wird es ihnen später zugeschickt. Gegen eine grundsätzliche Versendung per Post sprechen für Rainer Kuntze die Unwägbarkeiten: „Wir haben es schon erlebt, dass ein Brief innerhalb von Dorsten mehrere Tage gebraucht hat. So haben die Zehntklässler ihr Zeugnis in der Hand und können sich direkt bewerben.“

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Auch am St.-Ursula-Gymnasium werden die Schüler ihre Zeugnisse weitestgehend selbst abholen. „In erster Linie werden die Schülerinnen und Schüler die Zeugnisse abholen. Um individuellen Bedürfnissen oder auch besonderen Situationen von Eltern entgegenzukommen, sprechen wir mit ihnen individuell alternative Übermittlungsformen ab“, teilt Schulleiterin Elisabeth Schulte Huxel auf Nachfrage mit. Um zu verhindern, dass sich die Schüler vor Ort begegnen, hat die Schule Vorkehrungen getroffen. „Der Zeitplan, mehrere Ausgabestellen und eine Zugangsregelung stellen sicher, dass Schülerinnen und Schüler sich nicht begegnen und somit selbstverständlich die infektionsschutzrechtlichen Vorgaben eingehalten sind“, betont Elisabeth Schulte Huxel.

Hauptschulen entscheiden sich für Postlösung

Einen anderen Weg geht die Geschwister-Scholl-Schule. Hier werden alle Zeugnisse als Kopien per Post verschickt. Wer jetzt bereits das Original benötigt, kann einen Termin vereinbaren und vorbeikommen. „Wir wollen vermeiden, dass viele Schüler am Freitagmorgen im Bus unterwegs sind“, begründet Schulleiter Dirk Börger. Das habe er mit der gleich nebenan liegenden Dietrich-Bonhoeffer-Schule besprochen, die die gleiche Regelung umsetze.

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„Der Busbahnhof ist ein Knotenpunkt. Wir wollen einen Auflauf verhindern“, meint Dirk Börger. Am Donnerstag werden die Zeugnisse verschickt. Die Originalzeugnisse erhalten die Schüler dann, wenn der Präsenzunterricht wieder beginnt.

Flexibilität ist Petrinum und Antoniusschule wichtig

„Wir haben uns für eine Hybridlösung entschieden“, antwortet Markus Westhoff, Leiter am Gymnasium Petrinum. Bis Dienstag (26.1.) konnten sich Eltern bei der Schule melden, die das Zeugnis digital zugeschickt bekommen möchten. Die anderen Eltern und volljährige Schüler holen ihre Zeugnisse am Freitag (29.1.) vor Ort ab. „Wir haben schon Erfahrungen aus dem vergangenen Sommer. Eventuell gibt es verschiedene Zeiten und Abholorte. Das wird funktionieren“, ist sich Markus Westhoff sicher. Die genaue Planung will die Schule angehen, wenn feststeht, wie viele Zeugnisse vor Ort abgeholt werden. Gegen den Postweg sprachen für das Petrinum der große Verwaltungsaufwand und die hohen Kosten.

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Juliane Hilke, Rektorin der Antoniusschule, will die Vergabe relativ flexibel gestalten. Am Donnerstag und Freitag gibt es jeweils einen Zeitrahmen von zwei Stunden, in dem die Eltern nach Klassen aufgeteilt die Zeugnisse an der Schule abholen. Wenn der Termin zeitlich nicht passt, können die Eltern aber auch einen Alternativtermin mit der Schule absprechen. „Die Eltern haben schon genug Stress, wir versuchen, nicht noch mehr zu schaffen“, betont Juliane Hilke. Auch eine Zustellung auf dem Postweg ist möglich, allerdings müssten dann die Eltern die Kosten selbst tragen. „Ich weiß nicht, wie ich das mit unserem Schuletat machen sollte“, erklärt die Schulleiterin.