Lange mussten die bauwilligen Bürger auf diese Fläche für neue Baugrundstücke in ihrem Stadtteil warten. Jetzt ist das geplante Wohngebiet so richtig auf den Weg gekommen: Nachdem die Pläne kürzlich öffentlich ausgelegt wurden, wird sich die Dorstener Politik im ersten Quartal 2024 mit den letzten Planungsschritten beschäftigen und dann auch den nötigen Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan fassen.
Es handelt sich um eine derzeit noch landwirtschaftlich genutzte Fläche in Altendorf-Ulfkotte. Auf 3,4 Hektar zwischen Altendorfer Straße, Wohngebiet Gräwingheide, Grundschule und Erdbach will die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft „WinDor“ 38 Baugrundstücke mit rund 70 Wohneinheiten entwickeln.
Vor allem zweigeschossige Ein- und Zweifamilienhäuser, aber auch Mehrfamilienhäuser in Richtung Mehrzweckhalle mit höchstens drei Geschossen sind geplant, wie Bürgermeister Tobias Stockhoff kürzlich auf der Stadtteilkonferenz des Vereins „Altendorf-Ulfkotte trifft sich“ im Pfarrheim am Gildenweg mitteilte.
„Wir wollen weg von reinen Einfamilienhaus-Wohngebieten, mehr hin zu Mischformen“, so Stockhoff - damit auch solche Bürger aus dem Dorf eine Wohnmöglichkeit vor Ort bekommen können, die noch im Eigenheim wohnen und sich verkleinern wollen.
Weiterhin Interessenten
„In der nächsten Stadtteilkonferenz im Frühjahr wird WinDor dann das Vermarktungskonzept vorstellen“, so Stockhoff. Es gibt nach seinen Angaben weiterhin Interessenten für Baugrundstücke dort. Aber es sei durchaus anzunehmen, dass es angesichts der aktuellen Situation so manchen auf der WinDor-Interessenliste gibt, der noch einen Rückzieher macht. „Privates Bauen steht derzeit nicht sonderlich hoch im Kurs“ - was mit den steigenden Zinsen und weiterhin hohen Baupreisen zu tun habe.
Durch die Vermarktung durch WinDor soll sichergestellt werden, dass vor allem Familien aus Altendorf-Ulfkotte (sie haben erste Priorität) und Dorsten (falls sich nicht genügend Altendorfer melden) zum Zuge kommen.
Sollten nicht sofort genug lokale Interessenten da sein, „werden wir sehr genau überlegen müssen, ob zunächst nur ein Teil der Fläche vermarktet wird“, so Stockhoff: „Wir sollten dann nicht nervös werden und die Fläche für alle öffnen, sondern vielleicht auf die Bremse treten.“ Man könnte auch ein paar Jahre später den nächsten Vermarktungsschritt machen: „Das Land ist ja dann nicht verloren oder weniger wert.“

Die Erschließung soll sowohl über die Altendorfer Straße als auch über die Straße „Im Päsken“ erfolgen. Auch ein Fuß- und Radweg soll das Areal durchziehen. Am Erdbach-Lauf ist ein Grünzug geplant, der die Altendorfer Straße mit der Dorfmitte verbinden soll. Auch die ökologische Umgestaltung des Erdbachs soll in städtischer Hand erfolgen.
Bei der öffentlichen Auslegung der Pläne habe die zuständige Landesstraßen-Baubehörde „Straßen.NRW“ noch Anregungen bei der Anbindung an die Altendorfer Straße gehabt, so Stockhoff. Das müsse ebenso überarbeitet werden wie die Planung für die Fuß- und Radwege.
„Zudem sind wir im Moment noch dabei, das Thema Mehrfamilienhäuser auszuschärfen“, nahm die Stadt als Aufgabe aus der öffentlichen Beteiligung mit.
Keine Bedenken beim Erdbach
Weitere Arbeitsschritte seien noch die geplante 50 km/h-Beschränkung auf der Altendorfer Straße im Bereich der Einmündung zum Wohngebiet und das Umsiedlungsprojekt für einige noch auf der Fläche anzutreffenden Vögel (unter anderem Steinkäuze) in Richtung Hürfeldhalde.
Wichtig war laut Stockhoff, dass bei der Aufwertung des Erdbachs und bei der Einleitung des Niederschlagwassers in den Erdbach die Untere Wasserbehörde keine Bedenken habe. „Dann wäre der Bachlauf an mehr Tagen im Jahr als bislang als Gewässer zu erkennen.“
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