
© Manuela Hollstegge
3000 Jecken feiern trotz Sturm und Kälte den Dorstener Rosenmontagszug
Karneval
Die Dorstener ließen sich von Sturm und Regen nicht beeindrucken und feierten den Rosenmontagszug. Der bahnte sich pünktlich um 14.11 Uhr seinen Weg durch die Innenstadt.
Der Rosenmontagszug in Bottrop wurde abgesagt, in anderen Städten starteten die Züge verspätet. In Dorsten lief jedoch alles nach Plan. Gegen 14.11 Uhr setzte sich der Narrenzug an der Wall- und Grabenanlage in Bewegung. Rund 3000 Zuschauer hatten sich entlang der Zugstrecke positioniert und zückten ihre Schirme und Tüten.
Während das Atlantis-Team mit Poolnudeln und Maskottchen Thorsten den Zug unsicher machte, kam die Stallgemeinschaft vom Hof Kiekenbeck im Einhorn-Look und verkündete „Auf dem Boden der Tatsachen liegt eindeutig zu wenig Glitzer“.
TSG Dorsten fragte „Wo sind all die Indianer hin?“
„Wo sind all die Indianer hin?!“, fragte sich die TSG Dorsten, während die Mannschaft von der Ersten-Hilfe-Ausbildung Sickelmann, verkleidet als Spielkarten, skandierte: „Erste Hilfe ist kein Glücksspiel“.
Morgens in der Kita Eiskönigin Elsa und nachmittags eine Fee - die fünfjährige Ida nutzte den Rosenmontagszug prima für ihre Verkleidungsvariationen. Viele Kinder, Eltern und Omas tummelten sich am frisch gestalteten Georgplatz, um dem Umzug zuzujubeln und natürlich möglichst viele Kamelle zu erbeuten.
Im Erdbeerkostüm und mit Plastikmütze blieb es schön warm
Anjuli, Lukas und Leon hatten zur PJ Mask-Gang zusammengefunden. „Ich habe mich in ein Erdbeerkostüm geschmissen, das ist schön warm“, kommentierte ein süßes Früchtchen, das sich mit einer Plastikmütze über dem Kopf gegen mögliche Regenschauer gewappnet hatte.
Karin Strauch hatte lieber ihren Hund als sich selber kostümiert. Sie hatte ihrer Ruby eine Löwenmähne umgebunden, was die Hundedame offensichtlich wenig erfreute, aber mit stoischer Ruhe hinnahm.
Kurze Irritation am Georgplatz sorgte für Hektik
Das kühle Windchen pfiff um die Mickey-Mouse-Öhrchen. Endlich näherte sich mit fröhlicher Musik der närrische Lindwurm. Welchen Weg wird er an der Gabelung zum Eingang des Georgplatzes nehmen? Die meisten Kamelle-Fänger hatten sich für die linke Seite entschieden - doch der führende Polizeiwagen bog rechts ab. Panik, Hektik, Attacke: Alles auf die andere Seite! Doch Fehlalarm, Kommando zurück: Die Wagen wechselten doch auf die linke Spur und ließen den Bonbonregen auf das närrische Volk prasseln.
Die Hardter Schützen kriegten die Kurve auf die Klosterstraße nicht: Ihr Wagen wurde links rausgewunken. „Keine Kamelle mehr?“, witzelte ein Zuschauer. „Ne, wir haben einen Platten“, klärten die Jecken auf und verteilten ihre süßen Vorräte mit großen Händen aus ihrem „gestrandeten“ Gefährt.
Nach Angaben der Polizei blieb beim Zug alles friedlich. „Die Dorstener haben vorbildlich gefeiert“, hieß es von den Beamten.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.

In Dorsten aufgewachsen, in Trier studiert, im Dortmunder Pressehaus „Reportage und Reise“ gemacht und 1999 zurückgekehrt. Seitdem begrüße ich die Leser gerne mit „Guten Morgen“-Glossen“ und anderen Geschichten aus dem Kultur- und prallen Alltagsleben.
