Zukunft von Graf Schwerin in Castrop-Rauxel ungewiss
Gewerbepark
Auf der städtischen Homepage steht hinter dem Gewerbepark Graf Schwerin in Klammern schlicht „momentan nicht verfügbar“. Schon seit mehreren Monaten scheidet der Gewerbepark damit aus der Flächen-Auflistung für neue Ansiedlungen aus.

Das Gewerbegebiet von Graf Schwerin 1/2 ist immer noch im Gespräch als mögliche Unterbringung für Flüchtlinge.
Hintergrund ist der Umstand, dass die Ruhrkohle mehrere Flächen als Standorte für mögliche Flüchtlings-Unterkünfte angeboten hat, als die Landesregierung händeringend um Unterstützung bat.
Nun wird in unserer Stadt mit der Großnotunterkunft des Landes auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände an der B 235 in Habinghorst, in der maximal 1000 Menschen vorübergehend unterkommen können, bereits Erhebliches geleistet.
Gespräche laufen
Bedeutet das nicht, dass Graf Schwerin damit wieder für eine Vermarktung freigegeben werden kann? Zumal der Regierungspräsident in Arnsberg angekündigt hat, dass Platzkapazitäten für Flüchtlinge zurückgebaut werden sollten?
„Viel zu früh für eine solche Anfrage“, erklärt Thomas Drewitz, Sprecher der Bezirksregierung Münster dazu im Telefonat mit unserer Zeitung. Die Ruhrkohle und die Bezirksregierung führten noch Gespräche. Wann eine Entscheidung falle, sei noch völlig offen.
Keine Interessenten
Nun ist es mitnichten so, dass die Interessenten für eine neue Nutzung der sanierten ehemaligen Bergbaufläche Schlange gestanden hätten. Im Gegenteil. Seit fünf Jahren herrscht hinter dem brummenden Einzelhandelsstandort Edeka/Lidl und dem großen Parkplatz dahinter gähnende Leere auf dem Areal. „Dort wirklich einen Logistiker anzusiedeln, ist schwierig“, sagt der städtische Wirtschaftsförderer Thomas Ratte.
Auf einen Logistiker, für den seinerzeit schon eine Erschließungsstraße in das 8,1 Hektar große Gelände gebaut worden ist, hatte die RAG Montan Immobilien mit Vehemenz gesetzt. Zwischenzeitlich war immer mal wieder davon die Rede, neue Konzepte zu entwickeln – mit einer ersten Ansiedlung war das auch nicht verbunden.
Und der Preis ist schließlich auch kein Türöffner. Der liegt für den Gewerbepark Graf Schwerin 1/2 bei 55 Euro pro Quadratmeter. In Ickern sind die Kurse wesentlich günstiger.