Zu zweit unterwegs für mehr Sicherheit auf Castrop-Rauxels Straßen

Ordnungsamts-Außendienst

Der Ordnungsamts-Außendienst sollte die Orte in der Altstadt, an denen es immer wieder Saufgelage und Randale gibt, entschärfen. Ein Bericht an die Politik zeigt aber einige Probleme auf.

Castrop-Rauxel

, 05.07.2018, 19:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
Zwei neue Mitarbeiter im Ordnungsamt sind seit Oktober vor allem im Außendienst zu Zeiten unterwegs, zu denen die Verwaltung nicht arbeitet. Sie zogen nun Bilanz.

Zwei neue Mitarbeiter im Ordnungsamt sind seit Oktober vor allem im Außendienst zu Zeiten unterwegs, zu denen die Verwaltung nicht arbeitet. Sie zogen nun Bilanz. © Ann-Kathrin Gumpert

Am 1. Oktober ging er an den Start: der kommunale Ordnungsamts-Außendienst (KOD). Seither ist das Duo Borgmann/Klumpen auf den Straßen unterwegs, um an brisanten Stellen zu Zeiten, an denen ein Ordnungsamt sonst nicht arbeitet, für Ordnung zu sorgen. Was sind die Ergebnisse? Der Politik gaben die Herren Mittwochabend einen Bericht.

Ein anschließend kurz diskutiertes Fazit nannte Thomas Roehl, deren Chef als Leiter des Bereiches Ordnung im Rathaus, im Betriebsausschuss 1: „Zwei Leute im KOD, das kann nur ein Anfang sein – sonst kann man das gleich wieder vergessen“, so Roehl. „Acht Stellen wären perspektivisch sinnvoll.“ Von Nils Bettinger (FDP) erntete Roehl Verwunderung, dass er das so drastisch formulierte. Roehl relativierte, dass der Außendienst sehr sinnvolle Arbeit leiste – aber dass zwei Personen einfach zu wenig seien, um etwas zu ändern.

Bericht war teils nichtöffentlich


Der Bericht der beiden Mitarbeiter, die eine Verwaltungs-Ausbildung hinter sich haben, war zweigeteilt: Im öffentlichen Teil sagten sie etwas über ihre Erfahrungen, im nichtöffentlichen Teil gingen sie später ohne Presse auf Details ein. Hintergrund ist wohl ein Vorfall am 9. Februar, bei dem ein KOD an der Widumer Straße / Lönsstraße beim Streifengang von einem alkoholisierten 41-jährigen zweimal ins Gesicht geschlagen und leicht verletzt worden war.

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Regelmäßig seien sie an Wochenenden unterwegs, hätten mit Beschädigungen von Fahrzeugen, Überwachung von Schulhöfen wie dem am ASG und anderen Problemzonen (Stadtgarten, Kulturplatz Leo, Lambertusplatz) zu tun. „Bekannte, beliebte Treffpunkte junger Leute, um kleine Feten zu feiern“, so einer der Mitarbeiter. „Wir versuchen, das zu unterbinden, wenn es den Rahmen des Erlaubten sprengt.“ Dazu kämen Baustellen- und Hundekontrollen sowie interne Arbeiten. Ein Drittel intern, zwei Drittel außerhalb des Rathauses – so formulierte Roehl die Arbeitsformel in den Sommermonaten. Andersrum ist es im Winter.

Probleme von A nach B verschieben

Ein Problem: „Wenn es am Leo ruhig ist, geht es am Lambertusplatz los“, so einer der Mitarbeiter. „Wenn wir dort für Ruhe sorgen, geht es auf der Rennwiese weiter.“ Man sei „mit zwei Mann an der Front“ und verschiebe die Probleme von A nach B. Auch die Zusammenarbeit mit den sechs Bezirkspolizisten, die Streifengänge zum Teil begleiten, sei nicht ausreichend.

Beigeordneter Michael Eckhardt fasste zusammen: „Das habe ich immer gesagt: Wenn man den kommunalen Ordnungsdienst will, dann können diese zwei Stellen nur ein erster Schritt sein.“ Die Kollegen hätten viele Aufgaben, Urlaube und Krankheitszeiten. „Man kann sie auf Streife nicht alleine laufen lassen“, so Eckhardt, der die Zusammenarbeit mit der Polizei lobte. Die beiden Mitarbeiter hätten durch ihr Auftreten auch eine Akzeptanz. „Aber wir müssen gucken, wie es nach diesem ersten Schritt weiter geht.“

Subjektives Sicherheitsempfinden gestärkt



Ingo Boxhammer (Die Linke) unterstrich, dass man das Problem so nicht loswerde, aber das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger stärke. Eckhardt verwies auf eine gewisse soziale Kontrolle. Und die CDU in Person von Fraktionsgeschäftsführer Michael Schneider zeigte sich „fast schockiert“ aufgrund der vielfältigen Aufgaben der Männer. Ordnungsamts-Chef Roehl erklärte: „Die beiden sind im Bereich allgemeine Ordnung angesiedelt. Im Innendienst haben wir vier weitere Stellen, von denen zwei durch Krankheiten von September bis April/Mai nicht besetzt waren.“ Sie könnten dort aushelfen, weil sie die Verwaltungsausbildung mitbrächten und eben keine Leute von Sicherheitsdiensten seien. Die zusätzlichen Aufgaben sollten perspektivisch zurückgefahren werden.

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